Global Media Forum findet in Bonn statt

Erik Bettermanns Ziele waren ehrgeizig, als er als Intendant der Deutschen Welle (DW) im Juni 2008 erstmals zum "Global Media Forum" einlud. Nichts weniger als ein Medien-Davos in Bonn sollte etabliert werden.

Bonn. Erik Bettermanns Ziele waren ehrgeizig, als er als Intendant der Deutschen Welle (DW) im Juni 2008 erstmals zum "Global Media Forum" einlud. Nichts weniger als ein Medien-Davos in Bonn sollte etabliert werden.

Den Status des in dem Schweizer Kurort stattfindenden Weltwirtschaftsforums mag das DW-Event noch nicht erreicht haben. Aber jetzt findet immerhin schon die dritte Auflage statt - mehr als 1 300 Teilnehmer aus aller Welt erwartet Bettermann am Montag, 21. Juni, zur dreitägigen Tagung.

"The Heat is On - Der Klimawandel in den Medien" lautet in diesem Jahr das Thema. In über 50 Veranstaltungen werden Vertreter aus Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Medien über den Beitrag diskutieren, den Pressevertreter leisten können, um Bewusstsein zu schaffen für eines der zentralen Zukunftsthemen der Erde.

Alarmierend seien die Ergebnisse einer Studie, die vom Marktforschungsunternehmen Synovate im Auftrag der DW erarbeitet wurde. Die Ergebnisse werden im Rahmen der Konferenz vorgestellt. "Vorweg sei nur angemerkt, dass zwar weltweit die Menschen den Klimawandel als Bedrohung wahrnehmen, gleichzeitig aber die Anzahl der Sorglosen in den letzten Jahren rapide steigt", so Bettermann.

Standen 2008 nur vier Prozent aller Befragten unbesorgt dem Klimawandel gegenüber, stieg die Zahl 2009 bereits auf neun Prozent an. Eine nicht geringe Schuld an diesen Zahlen hat nach Ansicht des DW-Chefs die weltweite Berichterstattung. "Auf der einen Seite stehen warnende Medienbeiträge, auf der anderen verwirrende Gegenberichte. Wir als Medienvertreter müssen uns unserer Verantwortung bewusst werden", so Bettermann.

"Intensive Recherchen, sorgfältige Gewichtung von Quellen und präzise Analysen sind hierbei wichtiger als Schlagzeilen und Emotionen. Jenseits von Panikmache und Verharmlosung stellen wir uns dieser Herausforderung für den Qualitätsjournalismus. Die Medien dürfen sich nicht vereinnahmen lassen, weder von jenen, die um der Sensation Willen fragwürdige Katastrophen-Szenarien entwickeln, noch von jenen, die voreilige Entwarnung geben."

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