Godesberg: Mit dem Flugsimulator bis ans Ende der Welt

Jedermann soll die Möglichkeit haben, sich am Steuerknüppel eines Airbus 320 zu versuchen. Vom Haus der Luft- und Raumfahrt an der Godesberger Allee können seit dem Wochenende dank eines neuen Flugsimulators 24 000 Ziele angesteuert werden.

 "Ready to take off": David Blath (links) und Marcus Schäfer im Flugsimulator.

"Ready to take off": David Blath (links) und Marcus Schäfer im Flugsimulator.

Foto: Ronald Friese

Bad Godesberg. Von Bad Godesberg aus kann man an (fast) jeden beliebigen Flughafen der Welt reisen. Und das, obwohl man vergeblich nach einer Abfertigungshalle sucht, es keine Start- oder Landebahn gibt. Trotzdem können vom Haus der Luft- und Raumfahrt an der Godesberger Allee 24 000 Ziele angesteuert werden.

In dem Flugsimulator, den das Unternehmen "Flightdecksystems" seit dem Wochenende in der Villa betreibt. Jedermann soll die Möglichkeit haben, sich am Steuerknüppel eines Airbus 320 zu versuchen. Das Cockpit des Luftschiffs wurde bis ins kleinste Detail in einer Art Container nachgebaut. Anstelle der Fenster zeigen hochauflösende Bildschirme vom Computer berechnete Landschaften.

Info Weitere Informationen unter www.flightdecksystems.deDer Effekt ist verblüffend: Je nach Blickwinkel ändert sich der Bildausschnitt. Sobald der Schubregler nach vorne geschoben wird, füllt das kraftstrotzende Surren der Triebwerke die Kabine. Die Markierungen auf der Startbahn verschwimmen. Als der Airbus abhebt, bleibt der Magen noch einen Moment am Boden. Die optische Illusion triumphiert über den Verstand.

Bei aller kindlichen Freude der Besucher über die technischen Finessen des Simulators, hat die Anlage auch einen praktischen Wert. Piloten können das Verhalten in Extremsituationen trainieren. Triebwerksausfälle können gefahrlos nachgestellt werden. Mit einer Nebelmaschine kann sogar Rauchentwicklung im Cockpit vorgetäuscht werden, erklärt Marcus Schäfer, Geschäftsführer von "Flightdecksystems".

Dass sich auch andere Berufsgruppen den Flugsimulator zunutze machen können, davon ist Arzt Andreas Jagenburg überzeugt. Wie Piloten müssten auch Ärzte oft schnell folgenreiche Entscheidungen treffen. Das lässt sich nach Meinung von Jagenburg in einem berufsfernen Umfeld, zum Beispiel in einem Flugzeugcockpit, gut trainieren.

"Wir reißen die Leute aus ihrem Alltag", erklärt Jagenburg. Mehrere Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen hätten das Programm "Aviation meets medicine" (Luftfahrt trifft Medizin) bereits ausprobiert und sich überzeugen lassen.

Der Flugsimulator befindet sich im Haus der Luft- und Raumfahrt, Godesberger Allee 70, 90 Minuten im Flugsimulator kosten 139 Euro. Anmeldungen unter der Telefonnummer (0 22 8) 55 00 92 38.

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