Guten Ruf zu verlieren

Kommentar

Schlau wird man aus dieser Argumentation nun wirklich nicht: Einerseits sprechen sich CDU und SPD eindeutig für den Bau von Moscheen in Bonn aus, andererseits kneifen sie den Schwanz ein, wenn es um den konkreten Standort in Neu-Tannenbusch geht, gegen den baurechtlich nichts spricht.

Das letztlich ausschlaggebende Argument für die Ablehnung ist selbst in der SPD umstritten. Denn keiner kann ernsthaft behaupten, der Bau einer Moschee allein bewirke den Zuzug von Moslems. Menschen ziehen vielmehr in einen Stadtteil und eine Stadt, weil sie Wohnraum gefunden haben, weil ihre Kinder Schulen und Kindergärten in der Nähe haben oder auch, weil sie eine günstige Verkehrsanbindung zu ihrem Arbeitsplatz haben.

Außerdem zeigt die ECA-Umfrage, dass Bonn den Ruf einer weltoffenen Stadt zu verteidigen hat. Warum also reden CDU und SPD von Dialog, wollen aber nicht - wie von Grünen und FDP vorgeschlagen - den Rat der Muslime in den Sozialausschuss einladen? Von OB Bärbel Dieckmann, die sich die Integration auf die Fahnen geschrieben hat, hört man zu dem Thema überhaupt kein Wort.

[ zum Bericht]

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