Hangelarer Piloten wollen klagen

Verein ist gegen eine Umlegung der Lärmmesskosten

Beuel/Hangelar. Die Schutzgemeinschaft Allgemeine Luftfahrt Hangelar (SAL) will die Einrichtung von stationären Lärmmessstellen "insbesondere aus dem Gesichtspunkt der Untreue" rechtlich prüfen lassen.

Der Verein mit Sitz in Bad Godesberg will die Gesellschafter der Flugplatzgesellschaft als auch den Geschäftsführer zur Verantwortung ziehen, wenn die Lärmmessstationen "aus dem Vermögen der Flugplatzgesellschaft finanziert werden.

Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Kosten unmittelbar aus dem Vermögen der Flugplatzgesellschaft stammen oder mittelbar durch Einnahmeerhöhung wie zum Beispiel durch Erhöhung von Nutzungsentgelten", so SAL-Vorsitzender Hans-Josef Miesen. Er argumentiert, dass Lärmgrenzwerte durch den Flugbetrieb "deutlich unterschritten" würden. Wenn jemand etwas anderes behauptete, müsste er den Beweis antreten und die Kosten selbst tragen.

"Ich verstehe diese rechtlichen Drohungen nicht", sagte Markus Schütz aus dem Planungsamt der Stadt Bonn. Es gebe einen Ratsbeschluss, sich für die Lärmmessstationen stark zu machen. "Wenn die entsprechenden Organe, etwa der Aufsichtsrat der Flugplatzgesellschaft, mehrheitlich der Meinung sind, die Lärmpegel zu dokumentieren, dann ist die Geschäftsführung verpflichtet, das umzusetzen", so Schütz.

Da der Sankt Augustiner Rat auch einen entsprechenden Beschluss gefasst habe, gehe er davon aus, dass es für die Einrichtung der Lärmmessstationen eine Mehrheit geben werde.

"Ich kann der Argumentation der SAL nicht folgen", so Bezirksverordneter Werner Rambow (Grüne) und Mitglied des Lärmschutzbeirates. Offensichtlich habe der Verein nicht begriffen, dass die Messungen auch eine Chance für ein besseres Miteinander von Piloten und Flugplatzanrainern seien.

Rambow: "Wenn die weiter so wenig Entgegenkommen zeigen, sollten die aufpassen, dass man ihnen das Spielzeug nicht wegnimmt." Der Grüne betonte, dass er persönlich zwar weiterhin für den Erhalt des Flugplatzes sei, "aber die Stimmen, die ihn in Frage stellen, mehren sich."

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