Telekom Dome in Bonn 3. Bonner Karrieretag: Überzeugend auftreten und durchstarten

BONN · Wie geht es nach dem Abitur weiter, welcher Beruf passt zur Lebensplanung, und wie kann man sich fit für den Arbeitsmarkt machen? Das sind nur einige Fragen, die auf dem 3. Bonner Karrieretag im Telekom Dome auf dem Hardtberg beantwortet werden.

Die Messe, die erneut der General-Anzeiger unddas Anzeigenportal kalaydo.de ausrichten, öffnet am Donnerstag, 22. Oktober,von 10 bis 17.30 Uhr ihre Türen. Rund 30 Aussteller haben sich angemeldet, derEintritt ist frei. Wertvolle Informationen dürften zudem Fachvorträge bieten,die unterschiedliche Facetten von Karriere, Aus- und Weiterbildung beleuchten.

Eine Orientierungshilfe für Abiturienten möchtebeispielsweise Ulrike Bentlage geben. Mit ihrem Unternehmen My Careermap berätsie Abiturienten bei der Planung ihrer individuellen Karrierestrategie. Am 22.Oktober referiert sie über das Thema „Nach dem Abitur: Leinen los! Aber welchesZiel?“. Aus ihrer 20-jährigen Berufserfahrung kennt sie die Sorgen derAbsolventen: Mit dem Abitur stehen einem alle Wege offen, doch welcher ist derrichtige? Was zeichnet mich aus, welche Berufe passen dazu, wie sieht der Wegdorthin aus?

„Tatsächlich kann eine eigene Mini-Delphi-Umfrage helfen, denBlick auf sich selbst zu schärfen und die Passung zu Berufsbildern zu prüfen“,betont Bentlage. In ihrem Vortrag geht es darum, welche Fragen junge Menschensich selbst und ihrem Umfeld stellen können, um auf eigene Faust ihre Ziele zufinden und ihre Route zu planen. Ein Blick auf Selbsttests ordnet ein, welchenBeitrag diese häufig kostenlosen Angebote leisten können.

"Starke Stimme – stark im Job"

Einen ganz anderen Aspekt beleuchtet Anne Weller, die alsStimm- und Präsentationstrainerin sowie Moderatorin arbeitet. Ihr Vortraglautet: „Starke Stimme – stark im Job“. Wenn man beruflich mit anderen Menschenins Gespräch kommen will, ist zwar die eigene Fachkompetenz durchaus wichtig,so Weller: „Doch noch viel wichtiger sind eine wohlklingende Stimme und einegepflegte Sprechweise.“ Stimme und Sprechweise seien die Verbindungsstücke, umin jedem beruflichen Gespräch fachlich und persönlich zu überzeugen. In ihremVortrag demonstriert Anne Weller, wie sich beides wirkungsvoll inVorstellungsgesprächen einsetzen lässt.

Melanie Schumacher, Karriereberaterin und Inhaberin derFirma karriere & perspektiven in Bonn, wendet sich in ihrem Vortrag„Neustart 40+“ an Arbeitssuchende in der Lebensmitte. Sie erörtert Gründe fürden Jobwechsel mit über 40 Jahren und zeigt, wie Arbeitgeber „ältereArbeitnehmer“ wahrnehmen. Sie gibt praktische Tipps und Hinweise zur Bewerbung40+ und stellt ein in der Praxis bewährtes Vorgehen vor, mit dem der berufliche„Neustart in der Lebensmitte“ gelingen kann.

Das Thema „ErfolgsfaktorQuereinsteiger – Wie der Berufswechsel zur echten Chance wird“ nimmt SylviaKnecht auf dem Karrieretag unter die Lupe. Die Inhaberin der BeratungsagenturLinch Pin sagt: „Wir könnten in Deutschland sehr wohl viele offene Stellenbesetzen, wenn wir den jährlich 1,2 Millionen Quereinsteigern so offengegenüberstehen und ihnen tatkräftig helfen würden, wie wir dies bei Politikernund Fußballern gerne zu tun bereit sind.“

"Kann aus einer Konditorin eine Mechatronikerin werden?"

Dabei verweist sie auf KanzlerinAngela Merkel: „Sie hat einfach einen anderen Job gemacht als den, den sieerlernt hat. Damit war und ist sie erfolgreiche Quereinsteigerin.“ Dies zeige,dass Quereinsteiger beispielsweise in Politik, Sport, TV und Vorständen gerneeine Chance bekommen. Aber wie sieht das in konventionellen Berufen aus, fragtKnecht: „Kann aus einer Konditorin eine Mechatronikerin werden? Kann einKaufmännischer Angestellter technischer Vertriebsleiter werden?“

Dass dies sehrwohl möglich sei, „zeigen die zahlreichen Initiativen von Unternehmen wie TargoBank, Audi oder Lufthansa: Hier werden gezielt Quereinsteiger angesprochen undmit unternehmenseigenen Programmen für den Job fit gemacht.“

Vor allem die „mentale Stärke im Bewerbungsprozess“ sprichtder Potenzial-Coach Achim Sauerschnig an, der Personen in individuellenVeränderungs- und Optimierungsprozessen unterstützt. Aus seiner Sicht stehtsich der Mensch mit seinen Bewertungen und vorgefassten Urteilen vor allemselbst im Weg; „Viele haben einen sehnlichen Veränderungswunsch, sind bereitskurz-, mittel- oder langfristig gescheitert und wissen einfach nicht warum“,beschreibt Sauerschnig eine häufige Ausgangslage. Er glaubt: „Mit meinerprofessionellen Unterstützung und Erfahrung kann man es endgültig schaffen.Denn wer will, der kann!“

Der Umgang mit der eigenen Behinderung verunsichert vieleBewerber. Einige erwähnen ihre Behinderung, weil sie glauben, ansonstenungesetzlich zu handeln. Andere verschweigen sie, obwohl es besser gewesenwäre, sie zu benennen. Diese Erfahrungen haben Daniel Lang, Arbeitsvermittlerfür Schwerbehinderte bei der Agentur für Arbeit Bonn, und Jan-PhilippBuchheister, der in der Projektleitung von bonnfairbindet arbeitet, gemacht.Wie man vorgehen sollte, erläutert ihr Vortrag „Die Behinderung erwähnen!? Tippszum Umgang mit Behinderung im Bewerbungsverfahren“.

Der Kölner Kommunikationstrainer Michael Vetter befasst sichdagegen mit verbaler und nonverbaler Kommunikation. Bereits der österreichischeVerhaltensforscher Konrad Lorenz hatte in seinem Sender-Empfänger-Modell dasProblem formuliert: „‘Gedacht‘ ist nicht gesagt… ‘Gesagt‘ ist nicht gehört…‘Gehört‘ ist nicht verstanden…“. Für Vetter stellt sich daher die Frage, „wieein Inhalt vermittelt und verpackt werden muss, damit er beim Empfänger aufGehör stößt, verstanden und angenommen wird“?

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