Naturschutz ist Waldfreunden ein Herzensanliegen 60 Duisdorfer im Einsatz gegen den Müll

Duisdorf · Die Waldfreunde sammeln mit Unterstützern achtlos weggeworfene Gegenstände im Unterholz auf. Nächste Aktion ist im März.

Junge und ältere Helfer sammeln am Wesselheideweg Müll auf und stecken ihn in die Tüten, die Bonnorange später kostenlos einsammelt.

Foto: Niklas Schröder

Wenn es um das Entdecken von weggeworfenem Müll im Wald geht, zählt Kerstin Pohl zu den Profis. Bereits zum zehnten Mal nahm sie an der alljährlichen Reinigungsaktion der Waldfreunde Duisdorf teil, die diese am Samstagnachmittag am Wesselheideweg veranstalteten.

„Ich helfe mit, weil wir den Wald pflegen wollen und weil das eine Schande ist, was hier jedes Mal für ein Müllhaufen zusammenkommt“, sagte die Duisdorferin.

Insbesondere Glasflaschen würden hier achtlos in die Natur geworfen werfen, so Pohl weiter. Ein Umstand, der Schülerin Clara Loosen traurig stimmt. Die Achtjährige möchte nicht, dass sich die Tiere an den Scherben verletzten. „Darum helfe ich beim Müllaufsammeln mit“, so Loosen. Unterstützung bekam der Verein von rund 60 freiwilligen Helfern, die mit orangefarbenen Mülltüten und Zangen unterwegs waren.

Die Glasflaschen sind aber nur ein Teil von dem, was sich im Waldstück so alles ansammelt, berichtete Olga Nelles. „Wir haben hier schon Motorblöcke, eine Matratze, eine ganze Kiste mit Porzellan und eine Toilettenschüssel gefunden.“

Für das Vorstandmitglied unverständlich, denn die Idee, seinen Sperrmüll im Wald zu entsorgen, sei sehr umweltfeindlich. Dass an der Aufräumaktion auch überraschend viele Kinder teilnahmen, freute Nelles als Kinderbeauftrage hingegen sehr. „Die Waldfreunde Kids ist eine Community, bei der die Kinder an Schatzsuchen und Aktionen teilnehmen können“, so Nelles.

Die Waldsäuberung ist für den Vereinsvorsitzenden Bruno Schmidt ein kleiner Lichtblick im sonst tristen Vereinsjahr: „Wegen Corona sind fast alle Veranstaltungen ausgefallen.“ Die Zeit hätten die Waldfreunde aber gut genutzt und den Grillplatz saniert. „Wir haben neue Bänke aufgestellt und auch die Dächer wieder dicht gemacht.“

Auch die Müllaktion im Frühjahr musste pausieren. Diese lohne sich immer. „Im Durchschnitt kommen hier fünf bis sechs Kubikmeter Müll zusammen“, berichtete der Vorsitzende. „Die Müllsäcke werden im Anschluss von Bonnorange kostenlos abgeholt.“

Neben dem Müll sei für den Wald die Trockenheit ein großes Problem. „Die Hälfte der Bäume ist so ausgetrocknet, dass sie bei Sturm wie Glas zerbrechen“, schilderte Schmidt.

Der Förster müsste immer häufiger kommen, um Bäume zu fällen. „Die gefällten Bäume werden jetzt als Brennholz genutzt, und wir verteilen die Blöcke gegen eine kleine Spende an die Müllsammler.“

Eine besondere Ehrung gab es für Rudolf Fröhlich. Seine 55-jährige Mitgliedschaft wurde mit einer Urkunde geehrt. „Es ist etwas ganz Besonderes, dass jemand solange Mitglied bei einem Verein ist“, sagte Schmidt.

Jüngere Mitglieder habe der Verein in den letzten Jahren ebenfalls verzeichnet. „Es sind viele junge Eltern eingetreten.“ Die nächste Aufräumaktion ist für März geplant, dann für die Natur mit hoffentlich wenig Müllfunden.