Anwohner laufen Sturm Ärger wegen Lärm von Jugendlichen in Medinghoven

Medinghoven · Aufgrund von Lärm am Spielplatz am Wesselheideweg in Medinghoven hatten Anwohner eine Bürgerinitaitive gegründet und Maßnahmen gefordert. Nun fand eine Ortsbesichtigung statt.

 Dieser Spielplatz ist ein nächtlicher Treffpunkt: Darüber diskutierten Gabi Mayer (Mitte) und Bert Moll (3.v.l.) mit Anwohnern.

Dieser Spielplatz ist ein nächtlicher Treffpunkt: Darüber diskutierten Gabi Mayer (Mitte) und Bert Moll (3.v.l.) mit Anwohnern.

Foto: Stefan Knopp

Die Sitzgruppe auf dem Spielplatz am Verbindungsweg zwischen Europaring und Wesselheideweg war wohl gut gemeint: Dort sollten Eltern sich gemütlich aufhalten können, während ihre Kinder spielen. Für Eckhart Brenner und andere Nachbarn ist das aber eine Fehlplanung: Der Blick geht auf das Rheintal, aber den Nachwuchs hat man nicht im Blick. Eltern nutzen den Tisch deshalb ohnehin kaum, er ist zu weit weg vom Geschehen im Sandkasten und auf dem Klettergerüst, so eine Anwohnerin. Stattdessen fühlen sich dort Jugendliche und junge Erwachsene sehr wohl – aber nicht tagsüber, sondern mitten in der Nacht.

Die Anwohner hatten aufgrund des nächtlichen Lärms sowie Unmengen an Kippen die „Bürgerinitiative Spielplatz 695“ gegründet und Unterschriften gesammelt, mit denen sie sofortige Maßnahmen der Stadt fordern. Als Reaktion hatte Gabi Mayer (SPD) am Freitag eine Ortsbegehung anberaumt, zu der sie auch Bernd Griesbach vom Jugendamt und Jugendpfleger David Yuzva Clement eingeladen hatte. Letzterer stellte klar: „Jugendliche haben das Recht sich im öffentlichen Raum aufzuhalten.“ Auch auf auf Spielplätzen.

Die Anwohner einigten sich am Ende mit Politik und Verwaltung darauf, die Bank der Sitzgruppe vom hinteren Teil an den Spielplatzeingang zu versetzen und den Tisch zu entfernen. Weiterhin soll ein Schild angebracht werden, das einen Nutzungszeitraum tagsüber festlegt. Damit habe man einen Rahmen für bessere ordnungsbehördliche Maßnahmen, sagte der CDU-Stadtverordnete Bert Moll, der auch zur Ortsbegehung gekommen war.

Die Maßnahmen seien nachvollziehbar, findet Mayer. Aber für sie sei das eine ernüchternde Ortsbegehung gewesen. „Die Anwohner sind zufrieden, eine Lösung für die jungen Leute ist das noch nicht.“ Wie Lärm- und Müllbelästigung künftig kontrolliert werden sollen, sei nicht geklärt worden. Und wo die jungen Leute bleiben sollen, wenn sie sich nachts nicht mehr auf dem Spielplatz aufhalten dürfen, sei auch ungeklärt. „Das Gelände am Tüv wird wohl erst 2019 im Rahmen der dort vorgesehenen Planung eines neuen Kindergartens für einen Jugendtreff beplant werden können.“ Eine Lösung wäre aufsuchende Jugendarbeit wie in Tannenbusch. Dafür fehle aber Geld und Personal. Und in der Nacht, so Clement, sei auch kein Streetworker unterwegs.

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