Ausflugsziel, Umkleidekabine und Telefonzelle Bonner Restaurant „Zur Waldesruhe“ bleibt unvergessen

Duisdorf · Wenn im Restaurant Waldesruhe getanzt wurde, fielen in der Nachbarschaft gerne mal alle Lampen und Telefone aus. Das auch als „Kleiner Petersberg“ bekannte Lokal war ein beliebtes Ausflugsziel und diente hin und wieder auch als Umkleidekabine.

Das um einen Saal erweiterte Restaurant Waldesruhe von Peter Knippling (1975).

Das um einen Saal erweiterte Restaurant Waldesruhe von Peter Knippling (1975).

Foto: Stadtarchiv Bonn

Es ist der großartige Blick über Bonn und das Rheintal, der in der Erinnerung mancher Duisdorfer das Restaurant „Zur Waldesruhe“ auch noch rund 40 Jahre nach seinem Abriss unvergessen macht. Vielfach ist das Anfang des letzten Jahrhunderts von Wilhelm Knippling eröffnete Lokal wegen seiner damaligen - mit dem Petersberg vergleichbaren Aussichtslage – besser noch als „Kleiner Petersberg“ bekannt. Bis heute schmückt sich das an gleicher Stelle neu erbaute spanische Restaurant „El Dorado“ am Wesselheideweg noch mit der Verniedlichung des Petersbergs, obwohl sich das Bild eines damals auf dem Berg in Alleinlage befindlichen Lokals bis heute kaum drastischer hätte verändern können. „Es gab ja früher nur die Witterschlicker Straße“, erinnert sich der Vorsitzende von Duisdorfs Ortsfestausschuss (OFA), Bernd Schmidt an die Zeit, in der er sonntagmorgens im Schlepptau seiner Familie die Waldesruhe aufsuchte. Vor allem der große Bernhardiner des Wirtspaars Knippling, an dessen Zwinger jeder vorbei musste, um in den großen Gartenbereich ihres Lokals zu gelangen, wird ihm in lebhafter Erinnerung bleiben. „Ein Kalb war das“, sagt er. Und dass der Hund jeden anbellte, der an ihm vorüberging.