Trockenheit und Borkenkäfer Am Malteser Krankenhaus müssen 150 Bäume gefällt werden

Medinghoven · Am Malteser Krankenhaus müssen aus Sicherheitsgründen 150 Bäume gefällt werden. Es handelt sich um Kiefern, denen die Trockenheit und der Borkenkäfer zugesetzt haben.

Der Sommer 2018 hat auch im Wald am Malteser Krankenhaus seine Spuren hinterlassen. Die langanhaltende Trockenheit und den Borkenkäfer haben einige Bäume nicht verkraftet, und deshalb müssen sie jetzt gefällt werden. „Erstaunlicherweise ist es nur die Kiefer, die hier abstirbt“, sagt Bundesförster Klaus Oehlmann. An diesem Mittwoch beginnen die Fällarbeiten, wie lange sie dauern, kann er nicht sagen.

Das betrifft dem Fachmann zufolge rund 150 Bäume vor allem an der Von-Hompesch-Straße, der Witterschlicker Allee und direkt am Krankenhaus, sprich in Straßennähe. Auch dem Laienauge fällt auf, dass es diesen Kiefern nicht gut geht. Auch von Seiten des Krankenhauses sei er schon mehrmals auf den Zustand der Bäume angesprochen worden, so Oehlmann.

Die Fällungen seien eine reine Verkehrssicherheitsmaßnahme, sagt er dem General-Anzeiger. Absterbende Bäume, die etwas weiter im Wald und nicht direkt an den Fußgänger-Wegen stehen und somit nicht gefährlich werden können, wenn sie umkippen, würden stehen gelassen. Die kaputten Bäume seien vor allem für Marder, Eichhörnchen, Specht sowie für Insekten, wie beispielsweise die Holzwespe, interessant. Die Holzwespe legt ihre Eier zum Beispiel unter die Rinde der absterbenden Bäume ab.

Weil die rund 30 Hektar große Fläche dem Bund gehört, ist für die Fällarbeiten nicht die Stadtförsterei Bonn zuständig. Verwaltet wird der Forst von der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten. „Das Waldstück ist damals als Reservefläche für das Bundesamt für Verteidigung gekauft worden“, erklärt Oehlmann. Dass die Hardthöhe in naher Zukunft flächenmäßig vergrößert wird, sei eher unwahrscheinlich. Heute ist der Wald ein beliebter Naherholungsort, in dem unter anderem auch die Duisdorfer Sankt Hubertus Waldfreunde ihren Grillplatz haben.

Die Bäume, die gefällt werden müssen, binden die Arbeiter zuvor mit einem Seil fest, damit sie sie kontrolliert umfallen lassen können. Nach der Fällung werden die Baumstämme von den Waldarbeitern mit Hilfe von Kettensägen von Ästen befreit und anschließend mit einem Seilschlepper aus dem Wald gezogen. Für die Maßnahme müsse aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich auch die Parkfläche vor der Klinik-Schranke gesperrt werden, so Oehlmann. „Das Holz wird anschließend vermarktet, bringt aber aufgrund des Borkenkäfer-Befalls nicht viel Geld ein“, erklärt der Bundesförster. Mit den Fällungen hat man aus Rücksicht auf die Brutzeit der Vögel nun relativ lange gewartet – da im Juli die Brutzeit der Tiere vorbei ist, kann mit der Maßnahme im Bundesforst nun begonnen werden.

Ersatzpflanzungen für die gefällten Kiefern sind nicht vorgesehen, wie Klaus Oehlmann berichtet. Der Wald würde mit der Zeit selber für Nachschub sorgen. „Von unten wachsen Laubbäume nach“, sagt Oehlmann vor Ort und zeigt die jungen Eichen, Buchen, Ahorne und Esskastanien, von denen einige schon eine beachtliche Höhe erreicht haben. Die Baumarten kämen auch mit dem kieshaltigen Boden, der im Umfeld des Malteser Krankenhauses zu finden ist, sehr gut zurecht.

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