Sportplatz Hardtberg American Football auf frischem Kunstrasen

Brüser Berg · Die Stadt will den Ascheplatz auf der Sportstätte Hardtberg auf eigene Kosten zum Kunstrasenplatz umbauen. Künftig sollen dort die Gamecocks trainieren. Die Kosten werden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Unklar ist unterdessen immer noch, was aus der Vereinsheimruine wird.

 Freude: Der Tennenplatz am Schulzentrum Hardtberg soll zum Kunstrasenspielfeld für die Gamecocks umgebaut werden.

Freude: Der Tennenplatz am Schulzentrum Hardtberg soll zum Kunstrasenspielfeld für die Gamecocks umgebaut werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Genutzt wurde das kleinere Spielfeld am Schulzentrum Hardtberg auch vor Corona-Zeiten eher selten. Zumal der Aschebelag zum Sporttreiben wenig attraktiv und die Anlage in die Jahre gekommen ist. Aus der Politik kam wiederholt die Forderung, auch diesen Platz zu sanieren. Es tat sich jedoch nichts, bis die Gamecocks als Interessenten mit dem Wunsch vorstellig wurden, dort einen Trainingsplatz für American Football einzurichten.

Die Planung war vergangenes Jahr eigentlich beschlossene Sache, allerdings kam die Verwaltung mit einem Förderantrag beim Land nicht zum Zuge. Jetzt hat das zuständige Sport- und Bäderamt der Bezirksvertretung Hardtberg einen neuen Vorschlag unterbreitet. Offenbar gibt es finanzielle Reserven im städtischen Haushalt. Der Tennenplatz soll zum Kunstrasenspielfeld für die Gamecocks umgebaut werden: 100 mal 50 Meter, Footballtore, Markierungen. Auch die gelegentliche Nutzung fürs Fußballspielen soll möglich sein.

Mehrkosten durch bessere Ausstattung

Die Gesamtkosten für die Sanierung beziffert die Verwaltung mit rund 1,2 Millionen Euro. Ursprünglich waren die Ausgaben um 135.000 Euro günstiger geschätzt. Aber jetzt will die Verwaltung mehr in die Ausstattung der Sportanlage investieren. Erforderlich ist ein Austausch des Bodens, der mit weiteren 12.500 Euro zu Buche schlägt. Der Ballfangzaun Richtung Brüser Damm wird von fünf auf acht Meter erhöht. Das kostet 44.000 Euro. Hinzu kommen die Sanierung der Flutlichtanlage und die Umrüstung auf LED-Beleuchtung mit 85.000 Euro sowie Kleinigkeiten. Dagegen rechnet die Verwaltung Einsparungen durch eine veränderte Platzentwässerung in Höhe von 60.000 Euro. Statt das Wasser in den Kanal einzuleiten, soll es auf der Fläche versickern.

Die Arbeiten sollen komplett aus Haushaltsausgaberesten des Vorjahres finanziert werden. Allerdings räumt die Verwaltung ein, dass mit der Umsetzung erst begonnen werden kann, wenn der Haushalt 2021/22 verabschiedet und von der Bezirksregierung genehmigt ist. Mit ihrem einstimmigen Beschluss hat die Hardtberger Bezirksvertretung den Umbau zum Kunstrasenspielfeld jedenfalls auf den Weg gebracht.

Doch sie hat dem Beschluss zwei weitere Punkte hinzugefügt: Der Vorschlag der CDU, für die korrekte Markierung des Spielfelds den American Football-Fachverband zurate zu ziehen, fand einhellige Zustimmung. Auf Initiative der Grünen soll auch die Beleuchtung der Wege im Umfeld der Sportanlage Brüser Berg in die Planung einbezogen werden. Anlass ist die Baustelle für den Kindergarten des Verteidigungsministeriums. Fußgänger müssen einer Umleitung am Sportplatz folgen, die nicht beleuchtet ist.

Statische Prüfung des Vereinsheims

Keinen Schritt weiter ist die Frage nach der Zukunft des Vereinsheims auf der Sportanlage. Wie berichtet steht es seit 2012 wegen Insolvenz des Bauherrn als Ruine und vergammelt zusehends. Die CDU hatte in der Vergangenheit mehrere Vorstöße gemacht, zumindest einen Teil des großen Gebäudes fertigzustellen. Von Duschen und Umkleideräumen beispielsweise könnten auch die künftigen Nutzer des neuen Kunstrasenspielfelds, die Gamecocks, profitieren.

Die Verwaltung hat jetzt bestätigt, dass das Vereinsheim am Ende eines langwierigen Verhandlungsprozesses seit Mitte Januar offiziell wieder im Besitz der Stadt ist. Zwischenzeitlich hat das Städtische Gebäudemanagement eine statische Prüfung für den Rohbau in Auftrag gegeben. Anhand der Ergebnisse will die Verwaltung einen Vorschlag machen, wie das Gebäude genutzt werden kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Das Hardtbergbad wurde 1963 gebaut. Das
Absehbare Misere
Kommentar zum Konflikt ums HardtbergbadAbsehbare Misere
Aus dem Ressort