Turnhalle Schmittstraße in Duisdorf Amtlich: Halle ab 29. Februar dicht

Duisdorf · Allen Protesten aus der Duisdorfer Vereinsfamilie und auch der laufenden Unterschriftenaktion des TKSV zum Trotz: Die Stadt beginnt Ende Februar mit der Umgestaltung der Turnhalle Schmittstraße zur Flüchtlingsunterkunft.

 Nicht nur Sport, sondern auch Konzerte finden in der Schmitthalle statt: Hier ist es die Band Handmade, die bei der Oldie Night im März 2015 spielte.

Nicht nur Sport, sondern auch Konzerte finden in der Schmitthalle statt: Hier ist es die Band Handmade, die bei der Oldie Night im März 2015 spielte.

Foto: Barbara Frommann

Am Dienstagabend noch war OB Ashok Sridharan zu Gast im Hardtberger Rathaus und feierte mit beim Karnevalsempfang, am Mittwochvormittag teilte das Presseamt dann unumstößlich mit: Die nächste Halle, die mit zweiwöchigem Vorlauf für die Unterbringung von 150 Flüchtlingen vorbereitet wird, ist die in der Schmittstraße. "Sie stünde dann ab 29. Februar nicht mehr zur Verfügung", heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Von dieser Entscheidung sind nicht nur Sportler betroffen, sondern das gesellschaftliche Leben in Duisdorf. Denn in der Halle finden Veranstaltungen wie der Seniorentag, das Oktoberfest, Oldie-Nights sowie Tanz- und Karnevalsveranstaltungen statt, wie beispielsweise heute, wenn das Damenkomitee Blau-Weiß mit 450 Gästen feiert. Einige Vereine haben nun das Problem, ein Ausweichquartier zu finden.

Wie die Square Dancer, die am 7. Mai ihren "Capital Dance" in der Halle veranstalten wollten und schon eine Zusage der Stadt dafür in der Tasche hatten, wie Mechthild Kürten am Montag bei der Krisensitzung des Ortsfestausschusses Duisdorf sagte. Oder der Spielmannszug Rot-Weiß, der für sein Oktoberfest am 7. Oktober ebenfalls schon grünes Licht der Stadt hatte und mit Kosten von 5000 Euro in Vorleistung getreten ist, so der Vorsitzende Josef Klein. Oder der Modelleisenbahnclub Bonn, dessen Vorsitzender Günter Kreutz ohne öffentliche Veranstaltungen das Aus für den Verein befürchtet.

Landesbehördenhaus komme nicht in Frage

Laut Stadt liegt der Fokus weiterhin darauf, kurzfristige Alternativen zu finden, um die Nutzung von Turnhallen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Das Landesbehördenhaus an der B9 komme nicht in Frage, womöglich aber dessen Parkplatz zum Aufbau temporärer Bauten sowie die dortige Turnhalle. Bei der ehemaligen Pädagogischen Hochschule an der Römerstraße scheint sich abzuzeichnen, dass zumindest die Mensa für Flüchtlinge herzurichten wäre, so die Stadt am Mittwoch.

Nach dem Hardtberg-Gymnasium hat jetzt auch das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Ückesdorf in einem Brief an die Stadt und die Ratsfraktionen darauf hingewiesen, dass Schulsport ein unverzichtbarer Bestandteil der Stundentafel ist. "Sollte das Carl-von-Ossietzky-Gymnasium keine Sporthalle mehr zur Verfügung haben, können wir unserem Auftrag nicht mehr gerecht werden", schreiben Schulleiterin Marie Krahé-Feller, Schulpflegschaftsvorsitzende Andrea Orban-Spyra und Schülersprecher Lorenz Omran. Das Gymnasium in Ückesdorf steht wie das Hardtberg-Gymnasium auf der Belegungsliste der Stadt.

SPD bringt Reihe von Anträgen und Fragen ein

Eine Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen ist für die SPD in jedem Fall nur für einen begrenzten Zeitraum zumutbar. Die Trennwände, der Lärmpegel und die Enge seien nur schwer erträglich. Deshalb müssten mit aller Kraft Alternativen gefunden und realisiert werden. Die Ratsfraktion hat daher eine Reihe von Anträgen und Fragen eingebracht, um etwa auf die Verbesserung der Personalsituation in den zuständigen Ämtern hinzuwirken.

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