Lessenicher Straße in Bonn-Duisdorf Anlieger beklagen zu viel Verkehr

Hardtberg · Die Anlieger der Lessenicher Straße beklagen zu viel Verkehr und fordern Verbesserungen. Seit Jahren sind sie damit erfolglos. Das soll sich nun ändern.

 Der Bahnübergang an der Lessenicher Straße ist eines der Probleme, mit denen sich die Anwohner herumschlagen.

Der Bahnübergang an der Lessenicher Straße ist eines der Probleme, mit denen sich die Anwohner herumschlagen.

Foto: Benjamin Westhoff

So geht es nicht weiter, meinen die Anwohner der Lessenicher Straße und des Schmittgasser Kirchwegs, die als wichtige Achse die Stadtteile Duisdorf und Lessenich verbinden. Seit Jahren beklagen Anwohner die hohe Verkehrsbelastung und rufen nach Verbesserungen. Und seit Jahren sind sie damit erfolglos. Die Kommunalwahl im September haben nun einige von ihnen zur Nagelprobe ausgerufen: „Wenn sich die Politik jetzt nicht endlich um unser Anliegen kümmert – wann dann?“, fragt Anlieger Winfried Wippern, der sich mit einigen anderen für Abhilfe engagiert.

Die Lessenicher Straße zweigt in Höhe der Fußgängerzone von der Rochusstraße nach Nordwesten ab, überquert die Bahnstrecke und führt auf Lessenicher Seite als Schmittgasser Kirchweg am dortigen Friedhof entlang. Gesäumt wird die Straße ausschließlich von Ein- und Mehrfamilienhäusern, was ihre durchschnittliche Breite von vielleicht vier Metern zunächst einmal plausibel macht. Wären da nicht der starke Durchgangsverkehr und die Bahnschranke, die den Anwohnern offenbar in zunehmender Weise das Leben schwer machen.

Maßnahmen die Autos herumführen gefordert

Die Bürger rufen deshalb nach verkehrsberuhigenden oder, besser noch, verkehrslenkenden Maßnahmen, die die Autos um den Ortskern herumführen. Besonders das nahe Neubaugebiet Grüne Mitte hat seit seiner Entstehung vor zehn Jahren für reichlich Zuzug gesorgt, und als wichtige Verkehrsverbindung dorthin dient die Lessenicher Straße. Deren Anwohner wiederum sind bedient, und dies nicht zuletzt angesichts bestehender Bestrebungen, die Grüne Mitte um einen weiteren Bauabschnitt zu ergänzen.

Dabei gelte ihr Ärger nicht den zugezogenen Mitbürgern, sondern der Politik, die sich bis heute nicht zu einer Entscheidung habe durchringen können, wie das Problem zu lösen sei. „Pläne für eine entlastende Verbindungsstraße von der Grünen Mitte zum Hermann-Wandersleb-Ring hat es ja gegeben“, sagt Winfried Wippern, doch leider seien die bis heute in den Schubladen von Politik und Verwaltung liegen geblieben.

Neue Impulse für ihr Anliegen

In immer kürzeren Abständen werde er von Bürgerinnen und Bürgern auf die „kaum noch zu ertragenden Verkehrsverhältnisse“ angesprochen, sagt Wippern. Verkehrsberuhigende Maßnahmen allein würden der Lessenicher Straße kaum helfen, meinen die Anlieger – denn verringern würden die den Durchgangsverkehr auch nicht. Der staut sich zudem bei geschlossener Schranke auf, die Geräusche weiter laufender oder startender Motoren und anfahrender Autos in Sichtweite zu Balkons und Vorgärten täten ihr Übriges. Übereinstimmend berichten Anlieger davon, dass die Verdichtung der Zugfrequenz zu häufigeren und längeren Schließungen der Schranken geführt habe. Hinzu komme noch eine starke Zunahme des Abendverkehrs „bis weit nach Mitternacht“.

Die Anwohner erhoffen sich nun vom anstehenden Kommunalwahlkampf neue Impulse für ihr Anliegen und sehen gleich in mehreren Parteien potenzielle Verbündete – wenngleich man von den bisherigen Verantwortungsträgern enttäuscht sei, wie Winfried Wippern sagt. Er und seine Mitstreiter setzen darauf, dass sich die für Duisdorf und Lessenich verantwortlichen Stadtverordneten an einen Tisch setzen und gemeinsam nach Kompromissen suchen. „Vorschläge für zumutbare Lösungen sind mir zumindest von der CDU- und der SPD-Fraktion bekannt“, sagt Wippern.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan hat Winfried Wippern in einem Brief vor wenigen Wochen diesbezüglich darum gebeten, die politischen Kontrahenten an einen Tisch zu bringen „und so lange beraten zu lassen, bis ‚weißer Rauch‘ aufsteigt“. Eine Antwort erwarte er ausdrücklich nicht, hatte er darin vorsorglich formuliert.

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