Heilsbachstraße in Duisdorf Anlieger will gegen Fahrradstraße vorgehen

Duisdorf · Die Umwandlung der Heilsbachstraße in eine Fahrradstraße sorgt weiter für Ärger. Nun geht es um den Lieferverkehr und die anliegenden Gewerbebetriebe.

Wie berichtet, verwirrt bereits die Beschilderung, weil an der Einfahrt Rene-Schickele-Straße auf das Ende der Tempo-30-Zone hingewiesen wird. Autofahrer müssen sich da im Klaren sein, dass sie dahinter – in der Fahrradstraße – auch nicht schneller unterwegs sein dürfen und die Radler immer Vorrang haben.

„Es handelt sich um ein reines Gewerbegebiet“, sagt Peter Ottersbach, der als Eigentümer dort Büros vermietet. Dass ein solches über eine Fahrradstraße erschlossen werde, sei wohl einzigartig in Deutschland. „Was hat man sich dabei gedacht?“, fragt er. Dass es dort keine einzige Wohnung und nur Betriebe gebe, habe auch die CDU nicht gewusst, sagt Ottersbach. Die Partei hatte sich über die Beschilderung beklagt. Der Vermieter befürchtet nun einen Wertverlust seiner Immobilien und will einen Verwaltungsrechtler einschalten.

Es könne auch problematisch werden, neue Mieter zu finden, befürchtet Ottersbach. So befinden sich an der Heilsbachstraße derzeit etwa ein Kfz-Sachverständiger, ein Ingenieurbüro, die Malteser-Schule, eine Buchbinderei und ein Dachdeckerbetrieb. Dessen Inhaber Josef Schano und seine zwölf Mitarbeiter sind auf den Lieferverkehr angewiesen.

Selten Fahrräder zu sehen

„Fahrräder sind bis jetzt hier auch immer ohne Probleme gefahren“, sagt der Dachdeckermeister. Vor und nach der Schule seien es ein paar mehr, sonst tagsüber nur zwei bis drei. Er ist zumindest froh, dass vor seinem Betrieb eine Ladezone markiert ist, da es sonst schwierig sei, Parkplätze zu finden. „Die Nachbarn würden alle über die Fahrradstraße meckern, „doch es lässt sich nichts mehr dran ändern“, sagt Schano.

Die Stadt betont noch einmal, dass mit dem Fahrradstraßenzug FS 11 eine Verbindung ins Duisdorfer Zentrum geschaffen werden sollte. Es gäbe dabei keine Einschränkungen, zu den Grundstücken zu gelangen. Denn da in der Heilsbachstraße Kfz-Verkehr zugelassen sei, dürften auch Lastwagen durch die Fahrradstraße fahren, so Vizestadtsprecher Marc Hoffmann.

Übrigens: Vom Straßenverkehrsamt hat Wolfgang Esser (CDU) nun erfahren, dass die 30er-Zone vor einer Fahrradstraße zwingend mit einem Schild aufgehoben werden muss – eine Vorschrift aus dem NRW-Verkehrsministerium, die Esser nicht nachvollziehen kann.

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