Mieter-Initiative Marie-Curie-Straße Annington zeigt Gesprächsbereitschaft

BRÜSER BERG · Mit dem Slogan "Schön hier zu wohnen" wirbt der Immobilien-Konzern Deutsche Annigton für seine Leistungen. Die Mieter der Häuser 2-22 der Marie-Curie-Straße würden das auch gerne bald wieder sagen können und setzen ihren Kampf gegen den Sanierungsstau und ihrer Meinung nach undurchsichtige Nebenkostenabrechnungen weiter fort.

Die im Januar gegründete Initiative "Mieter contra Annington" traf sich am Donnerstag mit Felix von Grünberg, Vorsitzender des Mieterbunds Bonn und NRW, in der Wohnanlage, um ihm vor Ort die beanstandeten Mängel zu zeigen und sich Tipps für ihr weiteres Vorgehen geben zu lassen.

"Wir haben einen Offenen Brief an die Annington verfasst, der jetzt nicht nur an sie, sondern auch an die Politik, die Mieterschutzbünde, die Medien und die Enquete-Kommission verschickt wird", erklärte Initiativensprecher Thomas Riedl.

Die Hälfte aller etwa 80 Mietparteien der Häuser hätten sich dem Protest angeschlossen und den Brief unterschrieben, berichtete er erfreut. Von Grünberg sieht damit die Initiative auf dem richtigen Weg. "Als Einzelperson hat man nur wenig Chancen gegen die Taktiken der Deutschen Annington, vereint steht man wesentlich stärker da", sagte er.

Tatsächlich sei bereits ein Effekt des geschlossenen Auftretens zu beobachten, so Riedl. Tat sich nach unzähligen Beschwerden und Briefen bisher im Grunde nichts, zeige die Annington mittlerweile Gesprächsbereitschaft. Heute treffen sich die aufgebrachten Mieter mit Vertretern des Unternehmens.

"Es wird, so ist es zumindest angekündigt, dabei von Hans Joachim Härtling, dem Regionalgeschäftsführer Rheinland/Ruhr, dem Bochumer Geschäftsführer Malte Hollstein und der Leiterin des Bereichs Customer Care vertreten", berichtete Riedl. Man hoffe bei dem Termin auf konstruktive Gespräche, so Riedls Vertreter Thomas Krecké.

Nicht nur Gesprächsbereitschaft hat die Annington bereits gezeigt, auch konkrete Arbeiten wurden zur Überraschung mancher Anwohner durchgeführt. "Nach unseren ersten Protesten hat jemand die Briefkästen gereinigt. Auch die verwahrloste Grünanlage sieht mittlerweile etwas besser aus", merkte Riedl erstaunt an.

Von Grünberg begrüßte auch den Vorstoß der Initiative, eine eigene Internetseite zu konzipieren. "Sie brauchen Öffentlichkeit und eine Vernetzung, zudem gibt die Seite gute Tipps im Kampf um Rechte", sagte er.

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