Ausstellung im Kulturforum Hardtberg Arbeit mit vorhandenen und neuen Bildern

Hardtberg · Die Künstlerin Julika Hardegen zeigt im Kulturforum Hardtberg ihre Fotoausstellung „The Unforgotten“. Ihre Fotoarbeiten lassen viele verschiedene Assoziationen zu.

 Julika Hardegen bei der Eröffnung ihrer Ausstellung „The Unforgotten“, in die ihr ehemaliger Kunstlehrer Carl Körner (rechts) einführt.

Julika Hardegen bei der Eröffnung ihrer Ausstellung „The Unforgotten“, in die ihr ehemaliger Kunstlehrer Carl Körner (rechts) einführt.

Foto: Stefan Hermes

Die Poesie der Fotoarbeiten, die Julika Hardegen seit Sonntag im Hardtberger Kulturforum in ihrer Ausstellung „The Unforgotten“ (englisch für „Die Unvergessenen“) zeigt, wird durch prosaische Titel wie „Elch“, „Mädchen“, „Tagebuch“ oder „Hochzeit“ konterkariert. In der Beschreibung ihrer Bilder spricht die Fotografin, deren Arbeiten auch ihre weitere Profession als Kunsthistorikerin nicht verbergen, von einem „Konglomerat aus Portraits, Landschaften und Stillleben, das unerwartet homogene Assoziationen hervorruft“.

Hardegen arbeitet in ihren Werken mit vorhandenen und neu hinzugefügten Bildern. Sie frischt das Vergangene mit modernen Techniken wie Mehrfachbelichtung und Ineinandergreifen und Verschachteln von Motiven auf und bewahrt es mit der so neu gewonnenen Attraktivität vor dem Vergessen. „The Unforgotten“ ist die Zusammenführung von Bildern der eigenen familiären Vergangenheit mit neuen fotografischen Arbeiten. Trotz der sepiafarbenen Tonalität, die sich nahezu durch alle Bilder zieht und beim Betrachter die Assoziation von Fotos aus vergangener Zeit auslöst, sind die Werke von Julika Hardegen modern und aufregend.

Das im Bonner Museum Koenig aufgenommene Skelett eines Elchs verbindet sich bei ihr mit einer sanften Voralpenlandschaft und bekommt durch das Durchscheinen eines Lamellenvorhangs eine grafische Strenge. Carl Körner, Hardegens ehemaliger Kunstlehrer und langjähriger Vorsitzender der Hardtberger Künstlergruppe Semikolon, inspirierte bei einer Einführung in die Werke seiner früheren Schülerin das Elchskelett dazu, in einem weiteren Stillleben einen fragmentarisch vorhandenen Leuchter als Totenschädel wiederzuerkennen, der ihn in dieser Arbeit an ein „Memento mori“ (lateinisch für „Gedenke zu sterben“) erinnerte. Eine von vielen möglichen Assoziation, die von der Vielschichtigkeit der Fotografien Hardegens erzählt.

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