Umzug schafft mehr Platz Astrid-Lindgren-Schule zieht bald nach Tannenbusch

Duisdorf · Weil sie an ihrem derzeitigen Standort aus allen Nähten platzt, soll die Astrid-Lindgren-Schule nach Bonn-Tannenbusch ziehen. Deshalb könnte sich auch ihr Nachbar, die Ludwig-Richter-Grundschule, ausbreiten.

Die Astrid-Lindgren-Schule platzt an ihrem jetzigen Standort aus allen Nähten. Sie soll deshalb nach Tannenbusch umziehen.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Astrid-Lindgren-Schule soll umziehen. Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache ist bislang an einem Standort mit der Ludwig-Richter-Grundschule an der Ecke Ludwig-Richter-Straße/Schieffelingsweg untergebracht. Als neues Quartier soll die frühere Christian-Morgenstern-Schule am Chemnitzer Weg dienen, die zurzeit noch vom Tannenbusch-Gymnasium für einen Teil der Oberstufe genutzt wird.

Wann die ersten Umzugskartons gepackt werden können, steht zwar noch nicht fest. Aber: "Wir freuen uns, dass wir bald endlich mehr Platz haben", blickt Ursula Timmermann, Leiterin der Astrid-Lindgren-Schule, hoffnungsvoll in die Zukunft. Ihre und die Ludwig-Richter-Schule wachsen seit Jahren, doch Ausbauoptionen gibt es nicht mehr. Deshalb schlägt die Verwaltung dem Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag den Umzug der Astrid-Lindgren-Schule vor. Der Schulausschuss hat bereits zugestimmt.

Rektorin Timmermann: „Keine Platzreserven mehr“

Schon jetzt befinden sich auf dem Außengelände der beiden Schulen in Duisdorf mehrere Container, mit denen in der Vergangenheit auf den stetig steigenden Raumbedarf reagiert wurde. Die entsprechenden Flächenpotenziale vor Ort sind mittlerweile allerdings ausgeschöpft, so die Verwaltung. Die Errichtung weiterer mobiler Klassenräume sei nur noch in absoluten Ausnahmefällen und zeitlich eng befristet möglich. "Die Schule platzt wirklich aus allen Nähten, und wir haben keine Platzreserven mehr", beschreibt Timmermann die Situation an ihrer Schule. Auch ein Ausbau an OGS-Plätzen scheitert bislang an fehlendem Platz.

Nachdem im vergangenen Schuljahr 139 Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache in neun Klassen unterrichtet wurden, sind es im aktuellen Schuljahr bereits 160 Kinder. Sie wurden in zehn Klassen aufgeteilt. Der Unterricht kann, so die Verwaltung, nur durch die vorübergehende Aufstellung einer Containerklasse im Randbereich des Schulgeländes sichergestellt werden. Dieser Unterrichtsraum wird von der Ludwig-Richter-Schule genutzt, die dafür einen ihrer Räume der Astrid-Lindgren-Schule zur Verfügung stellt. "Dies stellt aufgrund der komplexen Gebäudekonstellation mit verschiedenen über das gesamte Schulgelände verteilten Baukörpern und mehreren schulischen Nutzern eine sehr große Herausforderung für den Schulbetrieb beider Schulen dar und ist von daher nur als übergangsweise "Notlösung" anzusehen", so die Stadt weiter.

Erweiterungsbau muss in Tannenbusch erst her

Damit die Astrid-Lindgren-Schule am neuen Standort im Tannenbusch ideale Bedingungen für den Unterricht vorfindet, müsste dort allerdings ein Erweiterungsbau an das bestehende Gebäude errichtet werden. "Mit einem Anbau ist der neue Standort dann aus schulischer und pädagogischer Sicht für uns sehr gut geeignet", erklärt Schulleiterin Ursula Timmermann. Bereits im Mai hatte die Schulkonferenz einer Verlagerung von Duisdorf in den Tannenbusch zugestimmt. Bis zum Beginn des geplanten Neubaus des Tannenbusch-Gymnasiums soll das Gymnasium als Kompensation zu den wegfallenden Räumen am Chemnitzer Weg vier Containerklassen auf dem Standort des Gymnasiums am Hirschberger Weg erhalten.

Die Kosten für das Gesamtprojekt kann die Verwaltung noch nicht nennen. In einem ersten Schritt hat sie rund 250.000 Euro Planungskosten für den Wirtschaftsplan des Städtischen Gebäudemanagements angemeldet.

Ludwig-Richter-Schule: Zahlreiche Absagen aus Platzmangel

Auch an der Luwig-Richter-Schule herrscht eitel Freude über die Schulgebäude-Rochade: "Ich bin überglücklich, wir platzen hier ja auch aus allen Nähten", sagte Christa Hahn, Leiterin der Ludwig-Richter-Grundschule. "Ich hoffe nur, dass ich die Umsetzung noch vor meiner Pensionierung erlebe und das ist in drei Jahren", fügte sie mit einem Lachen hinzu. 220 Schülerinnen und Schüler besuchen dieses Schuljahr die Ludwig-Richter-Schule.

Regelmäßig muss Schulleiterin Hahn zahlreichen Familien absagen, die ihren Nachwuchs an ihrer Schule anmelden wollen. Sämtliches Raumpotenzial sei ausgereizt. "Wir haben keine Differenzierungsräume, die eigentlich bitter nötig wären." Wenn die Astrid-Lindgren-Schule umgezogen ist, stehen der Richter- Schule acht zusätzliche Klassenzimmer zur Verfügung. Mittelfristig will die Verwaltung die bisher zweizügige Grundschule auf drei Züge ausweiten. "Dann reicht der Platz immer noch für unsere Differenzierungsangebote", so Hahn.