"Ein Lächeln für den Brüser Berg" Ausstellung im Nachbarschaftszentrum Brüser Berg

Brüser Berg · 151 Bürger vom Brüser Berg lächeln im Nachbarschaftszentrum (NBB) von den Wänden – vom Kindergartenkind bis zum Rentner, sogar ein Hund ist dabei: Sie alle gaben in den letzten Monaten ein „Lächeln für den Brüser Berg“, ließen sich fotografieren und sagten ihre Meinung zum Stadtteil.

 Zufrieden sind die Vertreter der Initiative Stadtteilkultur, des Nachbarschaftszentrums und des Bürgerstammtischs mit der Aktion.

Zufrieden sind die Vertreter der Initiative Stadtteilkultur, des Nachbarschaftszentrums und des Bürgerstammtischs mit der Aktion.

Foto: Jana Fahl

„Der Brüser Berg hat häufig einen schlechten Ruf, aber wir wissen, das, was erzählt wird, stimmt überhaupt nicht“, sagt NBB-Leiterin Gieslint Grenz. Mit der Aktion „Ein Lächeln für den Brüser Berg“ initiierte das NBB in den letzten Monaten eine Aktion für den Zusammenhalt und die Gemeinschaft im Stadtteil. Mehrere Hundert Fotos schossen die Helferinnen und Helfer der Aktion von den Bewohnern. Auf einem Handzettel konnte der Stadtteil bewertet und mit positiven wie negativen Kommentaren beurteilt werden. Und jetzt hatte das NBB zur Ausstellungseröffnung geladen.

„Die Aktion soll zeigen, wie toll wir alle hier auf dem Brüser Berg zusammenleben“, erklärte Grenz bei der Eröffnung. Generations- und kulturübergreifend sollte es sein, von Klein bis Groß sollte jeder daran teilnehmen können, denn „Lächeln kann jeder“, so Grenz.

Mehr als 570 Fotos

Die Idee brachte Kollegin Petra Grünwald-Schiffer 2016 aus Antwerpen, Belgien, mit. Sofort dachte sie dabei an den Brüser Berg, der ja wie andere Bonner Stadtteile keine jahrhundertelange Tradition hegt, sondern vor rund 35 Jahren künstlich geschaffen wurde. Wieder vor Ort, wurde die Idee von den Kollegen im NBB begeistert aufgenommen. Bis es allerdings richtig losgehen konnte, waren einige Hürden zu nehmen, erzählt Grenz: „Es war schwierig, jemanden zu finden, der uns finanziell unterstützt. Wir haben in keinen Topf so richtig hereingepasst“. Schließlich sagte die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe im April dieses Jahres die finanzielle Unterstützung zu.

Gemeinsam mit der Initiative Stadtteilkultur, dem Jugendzentrum, dem Ortsausschuss, dem Bürgerstammtisch und weiteren ehrenamtlichen Helfern wurden seitdem mehr als 570 Fotos von insgesamt 255 Amateurfotografen geschossen. Fotografiert wurde unter anderem bei Festen, beim Stadtteilfrühstück, beim Radwandertag und an einem Stand vor dem Supermarkt. Kameras stellte das NBB teilweise zur Verfügung.

Ingrid Vincent von der Initiative Stadtteilkultur besuchte im Juli die Kita „Brüser Zwerge“, die auch schon ganz genau wussten, was sie an ihrem Stadtteil mögen: „Die haben ganz toll mitgemacht“, erinnert sie sich. Ohnehin sei die Aktion auf wenig Gegenwind gestoßen. „Es gab nur sehr wenige, die kein Foto machen wollten“, erzählte Grenz. Zu sehen ist auf den Fotos übrigens nur der lächelnde Mund der fotografierten Brüser Berger.

Positives Fazit seitens der Organisatoren

In der Regel seien die Einwohner sehr zufrieden mit dem Brüser Berg, honorierten die tolle Nachbarschaft, das schöne Gemeinschaftsleben und die netten Menschen (siehe Artikel „Das ist die Meinung der Bürger“). Für manche biete der Stadtteil zu wenig Gastronomie und Geschäfte.

Die Kinder sehen den Stadtteil noch einmal aus einer etwas anderen Perspektive: So freuten sie sich vor allem über das Jugendzentrum, bemängelten aber fehlende sonstige Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche. „Wir geben die Anmerkungen an die Politik und den Ortsausschuss weiter, damit sich etwas ändert und hoffen das Beste“, versicherte NBB-Leiterin Grenz.

Bei der Vernissage am vorigen Freitag zogen die Organisatoren ein positives Fazit: „Die meisten fühlen sich hier sehr wohl“, so Grenz. Und auch Initiatorin Petra Grünwald-Schiffer ist stolz auf den Stadtteil: „Die Bürger hier sind so begeisterungsfähig und haben so ein großes Engagement, den Stadtteil zu verbessern“. Alles in allem ging es aber nicht nur um die Organisation einer schönen Ausstellung, sondern darum, das NBB als Anlaufstelle für die Bewohner wahrzunehmen, um seine Meinung äußern zu können.

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