Für ein schöneres Duisdorf Bangladesh-Verein befreit Viertel von Müll

Duisdorf · Die Minderheit von Menschen aus Bangladesh organisiert sich im Verein Basug. Der Bonner Ableger hat nun eine Landesförderung erhalten. Dazu gehörte eine erste Müllsammelaktion mit vielen Maskenfunden.

 Die Mitstreiter des Vereins Basug rüsten sich für die Müllsammelaktion rund um die Köslinstraße.

Die Mitstreiter des Vereins Basug rüsten sich für die Müllsammelaktion rund um die Köslinstraße.

Foto: Abdul Hai

Deutschlandweit sind sie nur 18 Mitglieder im Verein Basug, doch allein die Bonner Niederlassung kann auf rund 50 ehrenamtliche Mitstreiter zählen. Die Rede ist von Menschen mit der Herkunft Bangladesch, die hier ihre Heimat gefunden haben. Sie haben über das Projekt „Komm-an“ des NRW-Familienministeriums eine Förderung für fünf Austauschtreffen in Bonn bekommen, geknüpft an Müllsammelaktionen. Die erste Aktion mit zehn Helfern ist nun rum, bei den nächsten sollen es mehr werden, wie es Basug-Projektleiter Ahm Abdul Hai sagt.

Ausgangspunkt war das Haus der Integration an der Köslinstraße 28, von wo aus alle in Zweiergruppen in die Straßen der Umgebung ausschwärmten – „voller Freude, um für die Umwelt und Gesellschaft in Sachen Sauberkeit etwas beitragen können“, so Hai. Das Sammeln hatte sich gelohnt: Flaschen, Papier, viel Plastik, Zigarettenreste fanden sich auf dem Asphalt und in Büschen. „Wir haben auch viele Masken gefunden, die schon lange dort lagen“, sagt Hai.

Müll wird getrennt und in Container gepackt

Das machte dann insgesamt zehn Säcke. Die Gruppe trennte den Müll noch, bevor er in Containern verschwand. Zu den Helfern gehörten auch Mitglieder von den Partnerorganisationen ASG Germany, Seraji Foundation, Die Grenze, Our Voice Online und dem Haus der Integration selbst. Hai lobte in dem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn.

Der Verein Bausug trägt den Untertitel „Diaspora und Entwicklung“. Es handelt sich dabei vom Ursprung her um eine der aktivsten Diaspora-Organisationen in den Niederlanden, die mit verschiedenen Akteuren zusammenarbeitet, darunter die niederländische Regierung, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das Zentrum für Internationale Migration und Entwicklung (CIM).

Herkunftsland und neue Heimat im Blick

Basug entstand aus dem Wunsch und der Überzeugung einiger berufstätiger Migranten, die hauptsächlich aus Bangladesch stammen. Ihnen geht es dabei auch um die Entwicklung ihres Herkunftslandes. Die Hilfsorganisation arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre, wurde aber erst 2005 formell gegründet. Die Mitglieder wollen arme Frauen und Kinder am Rande der Gesellschaft, die keine Grundbildung haben, unterstützen. Ihnen ist die Gleichstellung der Geschlechter wichtig.

In Bonn sind bislang nur Menschen aus Bangladesch im Verein organisiert. „Wir sind aber offen für jeden, der mitmachen will“, sagt Hai. Das gelte auch in religiöser Hinsicht: Die Mitglieder sind von ihrer Herkunft her buddhistisch, es seien aber alle Konfessionen willkommen.

Da noch einiges zu tun ist, wollen die Bonner Basugs beim nächsten Mal am Sonntag, 26. September, ab 11 Uhr noch einmal in Duisdorf säubern. Im Oktober soll es dann nach Bad Godesberg gehen. Der Verein hat übrigens nichts mit der Bangladesch Akademie Deutschland zu tun, die regelmäßig in der Schmitthalle etwa ihr Neujahrsfest abgehalten hatte. Doch man kennt sich: Hai war dort schon häufiger Moderator.

Zuletzt rückte Basug Bonn 2018 mit einem Kunst- und Literaturfest gegen Diskriminierung und Rassismus im Migrapolis-Haus der Vielfalt in den Mittelpunkt. Für dieses Jahr sind noch Fachtagungen zum Projekt „Jute statt Plastik“ in Mönchengladbach, Koblenz und Mainz geplant.

Wer bei den nächsten Austauschtreffen dabei sein will, kann sich melden über abdul.hai@basug.eu. Mehr auch über www.basug.eu.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort