Wochenlang gesperrt Arbeiten in der Bonner Lingsgasse beginnen

Lengsdorf · Anwohner und Politik fordern es schon seit circa zwei Jahrzehnten: Die Lingsgasse muss breiter und sicherer werden. Nun haben die Arbeiten in Lengsdorf begonnen und es gibt eine Vollsperrung. Wie funktioniert das auf der viel befahrenen Straße?

 Seit Montag ist die Lingsgasse gesperrt. Eine offizielle Umleitung wird es nicht geben.

Seit Montag ist die Lingsgasse gesperrt. Eine offizielle Umleitung wird es nicht geben.

Foto: Matthias Kehrein

Nach rund zwei Jahrzehnten tut sich etwas in der Lingsgasse. Seit Montag laufen die Arbeiten an der Straße in Lengsdorf. Dafür wird sie voraussichtlich für mehrere Wochen komplett gesperrt. Christoph Schada freut sich, dass es nun losgeht. „Es gibt eine gewisse Zufriedenheit, nachdem 20 Jahre an der Sache herumgedoktert wurde“, sagt der Vorsitzende des Ortsfestausschusses Lengsdorf. „Es war ein Nadelöhr im Ort. Wenn der Verkehr bald fließt, ist das positiv.“

Politik und Anwohner hatten die Verbreiterung der viel befahrenen Lingsgasse gefordert und sich mehr Sicherheit für Fußgänger erhofft. Während Autos relativ problemlos aneinander vorbeipassten, sah es bei Bussen ganz anders aus. Regelmäßig staute sich der Verkehr.

Bis zuletzt wurde über die genauen Pläne in der Bezirksvertretung Hardtberg gestritten. Im Oktober 2020 fiel dann die Entscheidung. Nun wird die Straße auf 11,50 Meter verbreitert. Das bedeutet: Die Fahrbahn ist am Ende 6,50 Meter breit. Zudem entsteht ein neuer Gehweg. Damit hätten Fußgänger dann auf beiden Straßenseiten Platz – und nicht wie bisher auf nur einer. „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit“, sagt Schada. „Vom zusätzlichen Gehweg profitieren gerade die Schüler der nahegelegenen Kreuzbergschule.“

Wie blickt er auf die Vollsperrung der Straße in den kommenden Wochen? „Es gibt eine offizielle Umleitung um den Ort“, sagt Schada. Wer sich auskenne, benutze aber auch Schleichwege durch den Ort. Das werde sich sicher bemerkbar machen. „Die Leute merken nun, dass es eine viel befahrene Straße ist“, sagt Schada. „Aber wir wollten, dass die Straße verbreitert wird, dann müssen wir jetzt für ein paar Wochen damit klarkommen.“

Er weist auch darauf hin, dass die Lingsgasse oft von Krankenwagen genutzt wird, die auf dem Weg zur Uniklinik auf den Venusberg sind. Ein Sprecher der Feuerwehr erklärt, dass die Rettungskräfte über solche Baustellen informiert würden – nicht nur, wenn es um die Route zu einer Klinik gehe, sondern auch wenn zum Beispiel die Zufahrt zu einer möglichen Einsatzstelle betroffen sei. „Manchmal werden Bauarbeiten deswegen abschnittsweise durchgeführt, sodass wir entweder von der einen oder der anderen Seite die Stelle anfahren können“, sagt der Sprecher.

Nicht nur die Fahrbahn der Lingsgasse wird breiter, auch der Asphalt wird erneuert. Zudem werden die beiden Bushaltestellen in der Straße barrierefrei gestaltet – etwa mit taktilen Leitelementen. In Zukunft sollen sich die Haltestellen direkt gegenüber voneinander befinden und nicht wie bisher versetzt sein. Als weiterer Teil der Maßnahme wird ein Fußgängerüberweg verlegt.

Den ersten Abschnitt der Baumaßnahme hatte die Stadt bereits im Februar umgesetzt. Damals mussten für den Ausbau 13 städtische Bäume fallen. Für diese Arbeiten war die Straße für ein Wochenende nicht befahrbar.

Nach den Sommerferien soll für die Arbeiten nur noch die Hälfte der Straße gesperrt werden. Um den Verkehr zu regeln, kommt dann eine Baustellenampel zum Einsatz. Die Baukosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf rund 330.000 Euro.

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