Mehrgenerationenhaus Brüser Berg Bei einer Ideenbörse sind die Bürger gefordert

BRÜSER BERG · Drei verschiedene Altenheime habe er kennengelernt, sagte ein Mann, der seit 20 Jahren auf dem Brüser Berg wohnt. So recht anfreunden konnte er sich mit keiner der Einrichtungen, stattdessen war er von der Idee des Mehrgenerationenwohnens fasziniert. Das soll es bald auf dem Brüser Berg geben.

 Die Bürger diskutieren auf der Ideenbörse der Stadt angeregt über Vorstellungen und Möglichkeiten.

Die Bürger diskutieren auf der Ideenbörse der Stadt angeregt über Vorstellungen und Möglichkeiten.

Foto: Stefan Knopp

Einen solchen Wohnkomplex plant die Stadt Bonn auf dem Brüser Berg auf dem Gelände an der Ecke Fahrenheitstraße und Riemannstraße. Am Mittwochabend stellten Kerstin Hemminger vom Stadtplanungsamt und Moderator Till Schüler im Stadtteilzentrum Brüser Berg die bisherigen Modelle vor und luden zum Mitdiskutieren ein.

Das Interesse an dieser „Ideenbörse“ war groß. Neben Vertretern der Stadtverwaltung kamen viele Anwohner, aber auch Vertreter ähnlicher Einrichtungen wie der Wahlverwandtschaften und Pastor Johannes-Ulrich Schiller von der angrenzenden Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Immerhin bezieht eins der sechs vorgestellten Konzepte das Gelände der Holzkirche mit ein. Zudem gebe es auch Überlegungen, das eigene Grundstück zu erweitern, sagte er.

Diskutiert wurde in drei Gruppen, die Teilnehmer wechselten jeweils nach 15 Minuten die Themenbereiche Mehrgenerationenwohnen, sonstige Wohnwünsche und Nachbarschaften. Am Ende zeigte sich, dass sich die ersten beiden Themen nicht ohne Weiteres trennen lassen. Die Bürger wünschten sich eine soziale und altersmäßige Durchmischung – das wurde als wichtiger eingestuft als rein altersgerechtes Wohnen –, auch Eigentumswohnungen und Barrierefreiheit.

Eine Pflegestation solle integriert werden, einige sprachen sich auch für ein Ärztehaus im Komplex aus. Das Ganze solle für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Auch der Kinderlärm durch die Kita Brüser Zwerge, die ins Konzept integriert wird, wurde angesprochen: Die künftigen Bewohner sollten damit kein Problem haben. Und am liebsten wollen die Brüser Berger, dass erst einmal Menschen aus ihrem Stadtteil dort einziehen.

Diesbezüglich sprach die CDU-Stadtverordnete Birgitta Jackel den demografischen Wandel an: Viele jung auf den Brüser Berg gezogene Menschen seien dort alt geworden, was den hohen Altersdurchschnitt im Stadtteil erkläre. In der Diskussion kam man zu dem Schluss, dass für eine Altersdurchmischung junge Familien von außerhalb kommen müssten. Die dürfe man nicht vergessen.

Die unmittelbar betroffenen Anwohner brachten beim Thema Nachbarschaften vor allem die Schlagworte Verschattung, Parksituation und Abstand zu den bestehenden Wohnhäusern ins Spiel. Bei letzterem Punkt wünschte man sich eher eine Garten-an-Garten-Situation, also möglichst viel Abstand. Angemerkt wurde auch, dass bei stärkerem Niederschlag auch die Wiese recht feucht sei. Die Ergebnisse der Ideenbörse sollen in der weiteren Planung berücksichtigt werden.

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