Umbau des Sportplatzes Beim VfL Lengsdorf wird aus Asche Rasen

Lengsdorf · Die Zeiten von staubigen Aschewolken oder riesigen Pfützen sind beim VfL Lengsdorf bald Geschichte: Der Ascheplatz des Vereins wird zu einem Naturrasen umgebaut. Der Verein erhofft sich davon auch eine Neubelebung der Jugendarbeit.

Zwei Betonklumpen liegen am Spielfeldrand, aus ihnen ragen Metallhalterungen hervor. „Da waren die alten Holztore drin“, sagt Ralf Kessel. Der Geschäftsführer des VfL Lengsdorf und Trainer der ersten Mannschaft blickt über den Sportplatz am Kreuzberghang und die großen Pfützen, die sich wieder einmal auf dem Ascheplatz gebildet haben. Nicht mehr lange, und das alles ist Geschichte. Denn seit Montag wird gebaut, und schon im August will man laut Vereinschef Bernhard Röhrig hier auf Naturrasen spielen.

Den Anfang machte jetzt ein kleiner Bagger, der mit schmaler Schaufel einen Schacht rund um das Spielfeld aushebt – nicht zu tief, um die Drainage darunter nicht zu beschädigen. „Da kommen die Rohre der Bewässerungsanlage rein“, erklärt Röhrig.

Später, so beschreibt es Kessel, werden einige Zentimeter von der Asche abgetragen und mit einem Sand-Dünger-Gemisch vermengt, danach wird das Ganze wieder auf dem Platz verteilt und der Rasen eingesät. Der muss anwachsen und wird fünfmal gemäht, bevor die Mannschaften darauf trainieren und spielen können.

Arbeiten sollen fünf Monate dauern

Dieser Untergrund verdichte sich selbst, so Röhrig. Er ist überzeugt: „Je länger der Rasen liegt, desto besser wird er. Der wird stabiler als der Rollrasen, der in den großen Stadien liegt.“ Die kalkulierte Umbauzeit von fünf Monaten hält er für realistisch. „In Dünstekoven wurde dasselbe System angewandt, dort hat das von Ende Mai bis Anfang September gedauert.“

Rund 120.000 Euro kostet das Projekt. Die Stadt gibt die Hälfte dazu, den Rest finanziert der Verein aus Eigenkapital, über Sponsoren und Kredite. Damit sind die Arbeiten deutlich günstiger als ein ansonsten in Bonn stets vollzogener Kunstrasen-Umbau. Auf den konnte der VfL Lengsdorf ohnehin in absehbarer Zeit nicht hoffen, jedenfalls ist er bis 2023 auf keiner Kunstrasen-Prioriätenliste zu finden.

Statt dessen stand der Platz sogar kurz vor der Streichung, was die Sportler nach ihrer Darstellung nur knapp abwenden konnten. Da aber viele Spieler zwischenzeitlich zu benachbarten Vereinen gewechselt waren, bei denen sie weder mit Staubwolken noch mit der großen Pfützenbildung zu kämpfen hatten, musste etwas geschehen. Der Naturrasen, so hofft der Vorstand, lockt wieder neue Spieler an.

Appell an Hundebesitzer

Auch die Pflege teilen sich laut Röhrig der Verein und die Stadt. Wie genau das aussehen soll, müsse noch verhandelt werden, sagt er. Ein Modell wäre, dass der VfL den Rasen mäht und die Stadt ihn düngt. Jedenfalls will man sich gerne einen Rasenmäher anschaffen.

„Wir wollen künftig auch freitags einen Ruhetag einlegen, damit sich der Rasen erholen kann.“ Hinzu kommt, dass die Bereiche hinter den Toren zu Ausweichflächen fürs Training begradigt werden sollen. Auch Ballfangzäune will man anschaffen, aber für all das sucht der Verein derzeit noch Sponsoren.

Eine weitere Maßnahme setzt der VfL schon um: Der Verein hat Bauzäune angeschafft, die vor allem am Berghang den schon bestehenden Zaun verstärken soll. Damit soll verhindert werden, dass Hundebesitzer ihre Tiere dort auf den Platz laufen lassen, wo sie immer wieder ihr Geschäft verrichten. Dafür ist ein Sportplatz nicht gedacht, die Vorstandsmitglieder appellieren eindringlich an Hundehalter, sich daran zu halten.

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