Evangelische Gemeinde auf dem Brüser Berg Bekannte Bibelausstellung kommt nach Bonn

Brüser Berg · Europas größte wandernde Qumran- und Bibelausstellung kommt nach Bonn. Die Evangelische Freikirche Bonn stellt nach Ostern, vom 3. bis zum 21. April, in ihren Räumen an der Newtonstraße 1 die 1992 entstandene Ausstellung vor, die durch 4000 Jahre Kulturgeschichte führt.

Nur ganz vorsichtig mit einer Pinzette berühren durfte man das Fragment einer Schriftrolle aus der Zeit Jesu Christi.

Nur ganz vorsichtig mit einer Pinzette berühren durfte man das Fragment einer Schriftrolle aus der Zeit Jesu Christi.

Foto: SHAI HALEVI@

„Von der Keilschrift bis zur Nano-Bibel“, nennt sich der Rundgang, bei dem Besucher in die Wissenschaft der berühmten Schriftrollen vom Toten Meer, der Rollen von Qumran, eintauchen und die Überlieferung der Bibel nachvollziehen können. Erstellt wurde diese Bibelausstellung von dem Wissenschaftspublizisten und Qumran-Experten Alexander Schick aus Sylt.

Um die Entdeckung der Qumran-Schriftrollen kursieren viele Behauptungen. Gab es eine Verschlusssache Jesus? Stimmt Dan Browns Behauptung, dass in den Texten geheime Informationen über Jesus enthalten seien? Gibt es einen „Da Vinci Code“, dessen Offenlegung ein „Sakrileg“ wäre? Schick hatte in einem Fachbuch „Faszination Qumran“ dazu Stellung bezogen und zusammen mit dem Qumran-Wissenschaftler Dr. Uwe Gleßmer die These eines angeblichen Bibelcodes mit der Studie „Auf der Suche nach der Urbibel“ widerlegt. Dagegen klagte der deutsche Verlag von Dan Brown und verlor. Die Ausstellung, die mehrere seltene Drucke und Bibelausgaben enthält, haben bisher mehr als eine halbe Million Besucher gesehen.

Die Freikirche Bonn freut sich, dass die Ausstellung bei ihr Halt macht. 2017 wurde sie in über 20 Orten in Deutschland und der Schweiz gezeigt. Sie zeigt Raritäten aus zwei Jahrtausenden und dokumentiert die Entstehung, Entwicklung und Verbreitung der Bibel.

Zu sehen sind die Gutenberg-Bibel, Originalschriften Luthers, die Schriftrollen vom Toten Meer und seltene Bibeln genauso wie eine Bibel in Blindenschrift und eine Nano-Bibel, die so klein ist, dass die Besucher sie nur mit Hilfe eines Mikroskops lesen können. Die Nachbildung einer Gutenberg-Buchpresse, auf der die erste Bibel zwischen 1452 und 1455 gedruckt wurde, wird in Aktion zu betrachten sein. Jeder Besucher darf sich zudem selbst einen Bibelvers mit Illustration zum Mitnehmen drucken.

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