Priesterjubiläum in Duisdorf Benno Leiverkus: Authentisch, positiv denkend, humorvoll

Duisdorf · Der ehemalige Duisdorfer Pfarrer Benno Leiverkus hat am Samstagabend mit seiner Gemeinde das goldene Priesterjubiläum gefeiert. Der in seiner Gemeinde beliebte Pfarrer im Ruhestand gilt als humorvoll und authentisch.

 Dankgottesdienst für Pfarrer Leiverkus, hier mit Irmgard Schoenen

Dankgottesdienst für Pfarrer Leiverkus, hier mit Irmgard Schoenen

Foto: Barbara Frommann

Man stelle sich vor: Eine Kirche ist so voll, dass einige Kirchenbesucher stehen müssen, der Pfarrer kommt herein und seine ersten Worte sind: „Einen schönen guten Abend.“ Genau so passierte es am frühen Samstagabend in der Rochuskirche in Duisdorf. Die Gemeinde feierte dort eine Dankmesse anlässlich des goldenen Priesterjubiläums von Pfarrer i.R. Benno Leiverkus.

Wer so lange wie er Pfarrer in dieser Gemeinde war, von 1982 bis 2008, und wer so viel Anerkennung und Wertschätzung wie er erhalten hat, der darf seine (Ex-)Gemeinde auch in der Kirche bei seinem 50-Jährigen einmal so weltlich begrüßen.

Als authentisch, positiv denkend, humorvoll wird er beschrieben – und genau das ist er. Er ist mit seinen 78 Jahren auch über Dinge erhaben, die mancher als Peinlichkeit abtun würde. Bei einem Festessen hatte er sein Gebiss vergessen.

Die Geschichte mit dem geliehenen Gebiss

Ein freundlicher Herr half ihm aus der Patsche, holte eines aus seiner Jackentasche und bat ihn, dieses zu probieren. Es passte nicht. Dann holte der freundliche Zeitgenosse aus einer anderen Tasche eines, das passte, und Leiverkus konnte am Essen teilnehmen. „Der Herr stellte sich als Totengräber heraus“, erzählte er schmunzelnd.

Vera Gotthard hat 15 Jahre unter Benno Leiverkus gearbeitet. Sie hat seine Art sehr geschätzt. „Der konnte einem den Marsch blasen, doch nach außen hin hat er immer hinter seinen Leuten gestanden“, berichtete sie. Ministranten können sich noch gut an das laute Schnarchen von ihm auf den Fahrten erinnern. „Er hatte immer viel zu essen dabei und wir durften seinen Rucksack tragen“, erzählte eine Ministrantin. „Aber er gab immer etwas ab.“

Von dem Jugendchor war zu erfahren, dass Leiverkus bei ihnen die Lieder für die Osternacht gefunden hat. Das war zu einer Zeit, als das „Gotteslob“ noch nicht neuere, zeitgemäßere Lieder enthielt. „Bei den Proben zur Osternacht, die die ganze Nacht hindurch zelebriert wurde, traf sich der Chor schon morgens um halb Fünf“, erzählte Margit Schilling, die ehemalige Chorleiterin. Und bei diesen Proben sei Benno Leiverkus dann schon mal eingenickt.

Pfarrerkollege Ralf Hirsch: „Schön, dass du da bist“

Die Festpredigt hielt Pfarrer Ralf Hirsch aus Leverkusen. Als Student lebte er in den 90er Jahren in Duisdorf in der Gemeinde und im Pfarrhaus. Er ging der Frage nach, warum sie beide nicht nur Priester geworden, sondern auch geblieben sind und schloss mit dem Fazit, dass Benno Leiverkus Seelsorger im wahrsten Sinne des Wortes sei: „Schön, dass du da bist.“

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