Rathaus Hardtberg Benzol auch in der Betondecke

DUISDORF · Die Sanierung der 25 belasteten Zimmer dauert länger als geplant. Ein Musterraum wird nun auf über 40 Grad geheizt.

Die Sanierung der mit Benzol belasteten Räume im hinteren Trakt des Rathauses Hardtberg wird länger dauern als geplant. Das teilte die Verwaltung am Dienstagabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg mit.

Die Gesichter der Politiker wurden lang und länger, als Günter Schikorra vom städtischen Gebäudemanagement (SGB) erzählte, dass die Sanierung nicht so einfach einschätzbar sei. Auf jeden Fall werden die Arbeiten nicht innerhalb von sechs Monaten zu schaffen sein.

Der Grund dafür ist, dass Benzol auch in die Betonkonstruktion eingedrungen sei. "Die Primärbelastung liegt beim Estrich, aber es liegt eine Sekundärbelastung der tragenden Betondecke vor", gab Schikorra die Meinung des Sachverständigen wieder. Dieser habe vorgeschlagen, den abgeschotteten Musterraum nun über 40 Grad zu erhitzen und dann zu kontrollieren, ob die Benzolbelastung sinkt.

Wenn das nicht eintrete, könne man den Stoff durch Beschichten des Betons oder durch Aluminiumfolie isolieren, so der SGB-Mitarbeiter weiter. Erst wenn Klarheit darüber bestehe, wie man vorgeht, könne man für alle Räume ein Leistungsverzeichnis zur Auftragsvergabe entwickeln.

Schikorras Fazit deshalb: "Die Zeitschiene ist nicht einschätzbar." Grundsätzlich aber sei es sinnvoller zu sanieren als abzureißen, zumal es um tragende Teile gehe. Die Belastung betrifft den hinteren Rathausteil, insgesamt 25 Räume inklusive Toiletten. Der Trakt ist für die Öffentlichkeit gesperrt und mit einer Folie so abgetrennt, so dass er nicht zu betreten ist.

Der Beschluss, die Mitarbeiter des Bürgeramtes möglichst schnell wieder zurück ins Rathaus zu holen oder eine Notunterkunft im Hardtberg sicherzustellen, wurde von den Politikern dahingehend ergänzt, dass in dem Zuge auch die Kosten dafür ermittelt werden sollen. Denn es müssen wohl kostspielige Leitungen verlegt werden. Vor allem die SPD forderte, die Dienste schnell zurückzuholen: "Denn die Leute haben keine Lust mehr, für ihre Behördengänge in die Stadt zu fahren", sagte Dominik Loosen.

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