Duisdorfer Förderzentrum verschenkt Spiele Bewegung aus der Tüte

Duisdorf · Der Förderverein Psychomotorik Bonn verteilte 250 Geschenktüten an Mitglieder und fordert auf, auch im Lockdown aktiv zu bleiben

 Überraschung: Jonas Ilstad überreicht Ella (l.) und Maila vor dem Psychomotorikzentrum in Duisdorf Geschenktaschen.

Überraschung: Jonas Ilstad überreicht Ella (l.) und Maila vor dem Psychomotorikzentrum in Duisdorf Geschenktaschen.

Foto: Stefan Knopp

Sportliche Betätigung ist für alle Kinder wichtig, besonders für die mit einem motorischen Förderbedarf. Aber da ist derzeit in Vereinen nichts zu machen. Auch die Angebote des Fördervereins Psychomotorik Bonn fallen aus. Das Team hat sich für seine sportbegeisterten Kinder aber einige Bewegungsspiele einfallen lassen, um die Zeit im Lockdown zu Hause agiler zu gestalten. Nun verteilten die Mitarbeiter außerdem 250 Geschenktaschen an Mitglieder.

Darin fanden die Kinder neben Apfel und Süßigkeiten auch Spielsachen: Einen Luftballon, einen kleinen Softball an einem langen Gummiband und zwei Pappteller. Moment, Pappteller? Eine erklärende Anleitung wurde gleich mitgeliefert: Die Kinder können daraus ein Kreuz mit vier gleich langen, drei Zentimeter breiten Enden schneiden. Fertig ist der Indoor-Bumerang. Kinder werden es lieben, Eltern am besten nicht gefragt.

Maila (7) und Ella (5) fanden die Geschenktasche toll. Beide sind seit Längerem bei einem Sportkurs im Psychomotorikzentrum, für sie jede Woche ein Höhepunkt. „Mir gefällt der Urwald besonders gut“, sagte Maila. Derzeit fällt das aus. „Das haben sie schnell verstanden“, sagte ihr Vater. Er bedauerte, dass der Vereinssport pausieren muss: „Es tut ihnen gut, hierhin zu gehen.“ Alternativ gehen die Eltern mit den Mädchen raus, Fahrrad- oder Rollerfahren. Und der Vater ist froh, dass er einen Garten hat.

Eine Anlaufstelle war natürlich das Förderzentrum E.J. Kiphard in Duisdorf, wo der hauptamtliche Mitarbeiter Jonas Ilstad die Familien begrüßte und mit den Kindern, die er alle mit Namen kennt, einen Plausch hielt. Daneben hatte man elf weitere Standorte angegeben, an denen die Taschen abgeholt werden konnten. Damit wollte man verhindern, dass sich zu viele Menschen an einem Ort versammeln, meinte Hans Jürgen Beins, im Förderverein unter anderem Geschäftsführer.

Die Geschenkaktion, die vom Landessportbund NRW bezuschusst wurde, war ihm zufolge in erster Linie ein Dankeschön dafür, dass die Familien dem Verein auch in der Sportkurs-Zwangspause erhalten bleiben, statt die Mitgliedschaft zu kündigen, weil derzeit die Angebote ausfallen. Viele von ihnen haben ihre Kinder in zwei Kursen angemeldet. „Es geht auch darum, den Kontakt zu halten zu den Kindern“, so Beins.

„Wir wollen die Freude an Bewegung noch mal wieder in den Vordergrund stellen.“ Deshalb gab es nach dem Motto „Bewegung aus der Tüte“ in der Geschenktasche auch Anregungen, was man sonst noch so alles machen kann – vom Abendspaziergang an der frischen Luft bis zu den Spiel- und Bastelideen im Youtube-Kanal „Mobil im Spiel“, den der Förderverein eingerichtet hat. Unter anderem leitet Beins dort an, wie man aus Zeitungen eine Zauberpalme bastelt.Man hofft natürlich – wie der Rest der Welt –, dass der Spuk bald ein Ende hat und wieder Kinder ins Psychomotorikzentrum dürfen. Das wird aber erst irgendwann nächstes Jahr der Fall sein. Der Förderverein hält darüber auf seiner Homepage auf dem Laufenden.

Alle weiteren Infos: www.psychomotorik-bonn.de

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