Spielplätze in Bonn-Hardtberg Bezirksvertretung fordert inklusive Spielgeräte

Duisdorf · Die Bezirksvertretung Hardtberg fordert Spielgeräte für alle und ein Inlusionskonzept für die künftige Planung von Spielplätzen. Die Stadt erklärt, warum das nicht so einfach ist.

 Die dürftige Spielangebot auf der Rochusstraße ist für Kinder wenig verlockend.

Die dürftige Spielangebot auf der Rochusstraße ist für Kinder wenig verlockend.

Foto: Benjamin Westhoff

Rund 50 der 320 öffentlichen Bonner Spielplätze liegen im Stadtbezirk Hardtberg. Allerdings kam die Bedarfsplanung von 2007 zu dem Ergebnis, dass 16 aufgelöst werden sollen. Die Rede ist etwa vom Spielplatz am Wesselheideweg. Bleiben also 36 mit teils sehr unterschiedlicher Ausstattung, aber auch in unterschiedlichem Zustand.

Die Verwaltung arbeitet eine Liste ab, wo saniert und Spielgerät ausgetauscht werden muss. Das ist der Punkt, an dem ein Antrag von Grünen und SPD einhakt: Demnach soll die Verwaltung bei der Planung oder Umgestaltung von Spielplätzen mindestens ein Spielgerät aufstellen, das auch von Kindern mit Behinderung genutzt werden kann.

Nach Auffassung der Hardtberger CDU reicht dieser Antrag nicht weit genug. Sie will der Verwaltung den Auftrag erteilen, ein Konzept für Spielgeräte zu entwickeln. Dazu sollen Expertenmeinungen von Medizinern und Kinderpsychologen eingeholt und auch Eltern und Kinder befragt werden. Wie Anja Poprawka begründete, sollen Spielplätze nicht „willkürlich mit einzelnen Geräten ausgestattet werden“. Vielmehr soll dem Bedürfnis der Kinder entsprochen werden, miteinander zu spielen. Sie sehe die Problematik in der Auswahl der Spielgeräte, da nicht erkennbar sei, welches Angebot für welche Bedürfnisse benötigt werde. Mit einem Konzept wäre eine zielgerichtete Anschaffung möglich.

Seitens der Verwaltung erläuterte Jörg Bauer vom Amt für Umwelt und Stadtgrün in der Bezirksvertretungssitzung, dass inklusives Spielgerät nicht pauschal definiert werden kann. „Für Sehbehinderte oder Mobilitätseingeschränkte beispielsweise gelten unterschiedliche Anforderungen.“ Im Übrigen habe der Stadtrat 2010 in einem Grundsatzbeschluss Inklusion als Leitrichtung formuliert. Das gelte selbstverständlich auch für Spielplätze. „Die barrierearme Gesamtgestaltung einer Spielanlage ist von zentraler Bedeutung, um spannende Spielmöglichkeiten zu schaffen, die – unabhängig von Neigungen und körperlichen Fähigkeiten – gemeinsam genutzt werden können“, so Bauer.

Die Belange von Kindern mit Behinderungen seien bereits in der Vergangenheit berücksichtigt worden. Selbstverständlich würden die künftigen Nutzer im Vorfeld befragt und beteiligt. Bereits zum Planungsstart finde ein Austausch zwischen der Behinderten Gemeinschaft Bonn, den Planern und der Verwaltung statt. Dabei gehe es auch um die Auswahl der Spielgeräte. Einstimmig votierte die Bezirksvertretung sowohl für den Grüne/-SPD-Antrag „Spielgeräte für alle“ wie auch für den Änderungsantrag der CDU, ein Konzept zu erstellen.

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