Dammbauwerk für den Alten Bach Bäume fallen am Meßdorfer Feld für den Hochwasserschutz

Meßdorf · Ein Dammbauwerk für den Alten Bach macht die Rodung einer 365 Quadratmeter großen Fläche notwendig. Die Baumaßnahme soll zu einer deutlichen Verbesserung des Hochwasserschutzes führen, den bisher der inmitten der Rodungsfläche zu sehende Einlaufschacht in den Bonner Randkanal gewährleisten sollte.

 Für das geplante Abschlagbauwerk mussten einige Bäume rund um den Einlaufschacht des Bonner Randkanals gefällt werden.

Für das geplante Abschlagbauwerk mussten einige Bäume rund um den Einlaufschacht des Bonner Randkanals gefällt werden.

Foto: Stefan Hermes

Die Frage, was auf einen Kahlschlag am Rand des Meßdorfer Felds folgen könnte, beschäftigt die Anwohner der Meßdorfer Straße seit einigen Wochen. Seit Dezember des vergangenen Jahres beobachtet Karsten Heese, dass sich im Bereich hinter der Streuobstwiese, die man über den Weg Am Dörnchen in Richtung der Kleingartensiedlung erreicht, etwas tut.

Zunächst wurde das Kleingehölz zwischen den Bäumen entfernt, um danach auch etliche Bäume im weiteren Uferbereich des Alten Bachs zu fällen. „Das war dort immer ein beliebter Spielort für die Kinder“, so Heese. „Wahrscheinlich haben die Fällungen etwas mit dem Bachlauf zu tun“, vermutet der Anwohner, der seinen Wohnort am Meßdorfer Feld als „komfortabel“ bezeichnet. „Wir nutzen das Landschaftsschutzgebiet recht häufig“, sagt er und schränkt dabei jedoch ein, dass er und seine Frau seit der Corona-Pandemie immer weiter in Richtung Alfter ausweichen, da in diesem Bereich weniger Spaziergänger, Radfahrer und Hunde unterwegs seien. „Ansonsten lässt sich an Schönwetter-Tagen der gebotene Abstand in weiten Teilen des Meßdorfer Felds kaum noch einhalten“, so Heese.

Baumfällarbeiten bereits in den Dezember vorgezogen

Die Vermutung, dass die Abholzung etwas mit dem Alten Bach zu tun haben könnte stellt sich durch eine Nachfrage bei der Stadtverwaltung als richtig heraus. „Am Abschlagbauwerk Dransdorfer Bach mussten einzelne Bäume im Zuge der Gefahrenabwehr (Vorflutsicherung) gefällt werden“, lässt Kristina Buchmiller vom Presseamt der Stadt Bonn wissen.

Gleichzeitig sei mit den Fällungen auch das Baufeld für eine voraussichtlich im September beginnende Baumaßnahme am Abschlagsbauwerk Dransdorfer Bach vorbereitet worden. Um nicht in die Vegetations- und Vogelschutzperiode zu geraten, wurden die Baumfällarbeiten bereits in den Dezember vorgezogen. „Der Umbau des Abschlagbauwerks ist eine zentrale Voraussetzung für die Erweiterung des Stadtbahnbetriebshofes in Dransdorf“, so Buchmiller, und fügt ergänzend hinzu, dass in dem nun gerodeten Bereich nach Abschluss der Baumaßnahme Ersatzpflanzungen vorgenommen werden.

Verbesserung des Hochwasserschutzes

Zudem sei die Maßnahme vom Naturschutzbeirat der Stadt positiv beschieden worden. Die Baumaßnahme soll zu einer deutlichen Verbesserung des Hochwasserschutzes führen, den bisher der inmitten der Rodungsfläche zu sehende Einlaufschacht in den Bonner Randkanal (BRK) gewährleisten sollte. Ein Gutachten bestätigt, dass ein neues Dammbauwerk deutlich effizienter umzusetzen ist, als eine Anpassung von Durchläufen und Brücken im Unterlauf des Baches. Das Dammbauwerk wird an dieser Stelle so platziert, dass der Eingriff in den umliegenden Baumbestand möglichst gering ausfällt. Insbesondere der Altbaumbestand auf der linken Bachseite in Richtung Meßdorfer Straße wird davon möglichst wenig berührt. Auf der rechten Uferseite sind etwa 365 Quadratmeter Laubwald mit schwachem Baumholz betroffen gewesen. Dort werden nach Beendigung der Baumaßnahmen extensives Grünland angelegt und auch Obstbäume und Hecken mit standortgerechten Gehölzen gepflanzt. Alle Bäume, die gefällt werden mussten, sind vor der Fällung gutachterlich auf mögliche Baumhöhlen untersucht und außerhalb der Vogelbrutzeit gefällt worden.

Bruttokosten der Maßnahme liegen bei 800 000 Euro

Nach Abschluss der Baumaßnahmen werden die gerodeten Flächen durch Neupflanzungen wieder aufgeforstet. Mit dem neuen Dammbauwerk wird es bei Hochwasser zu einer erheblich verringerten Wassermenge kommen, die durch den Bach abfließt. Dadurch wird sich auch ein größerer Handlungsspielraum für die geplanten Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Baches ergeben, die im Rahmen des Fahrplans zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie realisiert werden sollen. Sobald die Bezirksvertretung das Vergabeverfahren beschlossen hat, soll planmäßig mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Nach den letzten Berechnungen liegen die Bruttokosten der Maßnahme bei 800 000 Euro. Der Antrag für eine 60-prozentige Förderung durch Landesmittel ist bei der Bezirksregierung gestellt. Eine Inbetriebnahme des Bauwerks ist für Anfang 2022 vorgesehen.

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