Ausbau Endenicher Allee Anwohnerin wirft Stadt Bonn Untätigkeit vor

Bonn · Die Stadt Bonn lässt die Endenicher Allee an mehreren Wochenenden für Arbeiten sperren. Eine Anwohnerin ärgert sich, weil in der Zeit offenbar nichts geschieht. Die Stadt widerspricht ihr.

 Die Arbeiten in der Endenicher Allee sollen nach drei Jahren nun Anfang Dezember abgeschlossen sein.

Die Arbeiten in der Endenicher Allee sollen nach drei Jahren nun Anfang Dezember abgeschlossen sein.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Anwohnerin der Endenicher Allee sagt über sich, ihr Geduldsfaden sei äußerst elastisch. Das scheint nichts genützt zu haben, denn am vergangenen Wochenende war es mit seiner Strapazierfähigkeit zu Ende. „Ich habe mich maßlos geärgert“, sagt sie am Telefon.

Vorher hatte sie eine E-Mail an den GA geschrieben: Die Stadt hatte von Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. Oktober, Arbeiten in der Straße angekündigt und sie gesperrt, passiert sei aber nichts. „Nun stelle man sich aber das Erstaunen vor, dass weit und breit kein Bauarbeiter zu sehen war (Stop! am 30. Oktober waren zwei Bauarbeiter am obersten Zipfel der Allee damit beschäftigt gewesen, Steine zu schneiden)“, schrieb sie.

Mit ihrem Namen möchte die 59-Jährige nicht in der Zeitung stehen, sagt sie am Telefon. Seit drei Jahren wird vor ihrer Haustür gearbeitet. Nun hatte die Stadt angekündigt, dass der Ausbau fast fertig sei. Für die letzten Arbeiten sei eine Sperrung der Straße am vergangenen Wochenende nötig gewesen – sowie von Freitag bis Sonntag, 5. bis 7. November. Das Wochenende 12. bis 14. November diene als Ausweichtermin, sollte das Wetter schlecht sein.

Stadt antwortet auf die Vorwürfe

Auf die Vorwürfe der Anwohnerin antwortet das Presseamt in einer E-Mail: „Es wurde von Freitag bis Samstag gearbeitet. Am Samstag wurde nach den Arbeiten eine Sackgasse eingerichtet, sodass die Anwohner die Straße befahren konnten. Die Vollsperrung wurde in der Nacht von Sonntag auf Montag aufgehoben.“ Das Schreiben enthält auch eine Aufstellung der Arbeiten, die in der Zeit durchgeführt wurden. Dazu zählen der Einbau von Gussasphaltrinnen an beiden Bushaltestellen, die Abfuhr von Aushubmaterial und Pflasterarbeiten.

Wie geht es nun weiter? Im Schreiben heißt es: „Zurzeit ist vorgesehen, die Asphaltarbeiten am 5. und 6. November auszuführen. Am 7. November werden keine Arbeiten ausgeführt, jedoch muss die Fahrbahn auskühlen und somit kann diese erst von Sonntag auf Montag freigegeben werden.“ Laut Stadt sollen alle Arbeiten bis spätestens 5. Dezember abgeschlossen sein.

Ursprünglich hatte die Stadt das Ende der Baumaßnahme für September 2021 angepeilt. Zu den Gründen für die Verzögerung schreibt das Presseamt, dass viele Mitarbeiter der Baufirma von der Flutkatastrophe persönlich betroffen gewesen seien und die Arbeiten daher ausgesetzt werden mussten. Außerdem habe es einige unvorhergesehene Arbeiten gegeben, etwa mussten Leitungen umgelegt werden, die nicht in Plänen angegeben waren.

Grünstreifen soll im Frühjahr angelegt werden

Ein weiterer Punkt, über den sich die Anwohnerin ärgert, ist ein Grünstreifen in der Straße. Der hätte laut ihrer Aussage im Herbst angelegt werden sollen. Dazu erklärt die Stadt: „Durch die späte Haushaltsfreigabe konnten die Arbeiten erst jetzt ausgeschrieben werden. Wir gehen davon aus, dass der Grünstreifen spätestens im Frühjahr angelegt werden kann.“

Die Erneuerung der Endenicher Allee hat im Herbst 2018 begonnen, dabei sind Leitungen ausgebaut und Kanäle saniert worden. Im April 2021 begann das Tiefbauamt dann mit den Arbeiten an der Fahrbahn. Die Bezirksvertretung Bonn hatte die Pläne im Oktober 2020 beschlossenen: unter anderem wird die Fahrbahn schmaler und die Tempo-30-Zone wird ausgeweitet.

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