Zwischen Endenicher Allee und Wiesenweg Autofahrer ignorieren Durchfahrtsverbot in Endenich

Endenich · Zwischen der Endenicher Allee und dem Wiesenweg fahren immer wieder Autos, die dort eigentlich nicht lang dürfen. Das Risiko einer Verwarnung ist gering, denn die Polizei kontrolliert nur selten.

 Die Durchfahrt des Wiesenwegs ist außer für die Leute, die dort wohnen, gesperrt. Radler und Busse dürfen passieren.

Die Durchfahrt des Wiesenwegs ist außer für die Leute, die dort wohnen, gesperrt. Radler und Busse dürfen passieren.

Foto: Stefan Knopp

Die Strichliste füllt sich schnell. Es geht um die Autofahrer, die regelwidrig die Durchfahrt von der Hosenbrücke zur Wiesenstraße in Endenich passieren. Nach einer guten halben Stunde sind schon zehn Striche auf dem Papier. Die Leute fahren recht sorglos durch, obwohl sie nicht dürfen, denn dort wird ja kaum kontrolliert. Polizei, Ordnungsamt? „Die habe ich hier noch nie gesehen“, sagt ein Familienvater, der seinen Nachwuchs regelmäßig dort im Kinderwagen spazieren fährt.

Dabei würde sich das durchaus lohnen. Alleine während des Gesprächs mit dem Hundehalter vom Niederrhein rauschen zwei Autos vorbei. Er sei hin und wieder bei seinem Sohn zu Besuch, der in dem Bereich wohnt, erzählt er. Und immer beobachte er dieses Fahrverhalten. „Man wird dann noch dumm angemacht.“ Zuletzt, als er einen Paketlieferanten darauf angesprochen habe, dass er dort nicht durchfahren dürfe. Der habe nicht einsehen wollen, warum er einen großen Umweg machen sollte, um zu einem Kunden im Wiesenweg zu gelangen.

Das dürfte der Hauptgrund sein: Wegen der Dauerbaustelle auf der Endenicher Allee ist die Durchfahrt zur Alfred-Bucherer-Straße gesperrt, nur Busse und bestimmte Anlieger dürfen über die Hosenbrücke in den Wiesenweg einfahren. Autofahrer sollten aus Richtung Innenstadt entweder durch die Kaufmann- und die Endenicher Straße sowie die Frongasse oder aber über die Nußallee und durch Poppelsdorf nach Endenich fahren. Die eine Strecke bedeutet Ampeln und Autobahnauf- und abfahrverkehr, die andere mühseliges Kurven durch enge und oft vielbefahrene Straßen. Da nehmen viele Autofahrer gerne das aktuell geringe Risiko einer Verwarnung in Kauf.

„Da stand mal eine Frau und hat geschimpft, aber die Leute reagieren gar nicht“, erzählt eine ältere Frau, die die Situation auch zur Genüge kennt. Ein wenig Verständnis hat sie, sie selbst würde auch nicht gerne die Umwege fahren. Eine andere Frau berichtet, dass es auch schon mal Konflikte zwischen Auto- und Radfahrern gibt und einmal ein PKW-Fahrmanöver beinahe zu einem Unfall geführt hätte. Aber solche Situationen sind die Ausnahmen, in der Regel geraten die Verkehrsteilnehmer nicht aneinander.

Das ist auch der Grund, weshalb dort nicht öfters kontrolliert wird: Bislang gab es keine Unfälle, also auch keinen Anlass für verschärfte Kontrollen. Die Antwort der Polizei auf GA-Anfrage im August war, dass man um das Problem wisse und Streifen hin und wieder kontrollieren lasse, die Stelle aber kein Unfallschwerpunkt sei. Das städtische Ordnungsamt ist für den fließenden Verkehr nicht zuständig, erklärt der Bonner Pressesprecher Markus Schmitz, und dürfe dort deshalb nicht kontrollieren.

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