Mehrzweckhalle in Duisdorf Schmitthalle heißt jetzt Toni-Mai-Halle

Duisdorf · Die unter den Duisdorfern als „Schmitthalle“ bekannte Mehrzwecklocation wird umbenannt. Sie soll den Namen Toni-Mai-Halle tragen: nach einem Mann, der im Ort viel geleistet hat.

Toni Mai kommentierte den Duisdorfer Weinfestumzug 2015 am Schickshof.

Toni Mai kommentierte den Duisdorfer Weinfestumzug 2015 am Schickshof.

Foto: Stefan Knopp

„Schmitthalle“ – so nennen die Duisdorfer ihre Mehrzweckhalle an der Schmittstraße im Volksmund. Doch offiziell hat das Gebäude eigentlich keinen Namen. Das ändert sich jetzt, denn der Hauptausschuss der Stadt hat in seiner jüngsten Sitzung die Umbenennung auf den Weg gebracht. Künftig wird sie Toni-Mai-Halle heißen, benannt nach einem Mann, der im Ort viel geleistet hat.

„Als Familie sind wir stolz darauf“, sagt sein Enkel Daniel Mai. „Ich freue mich für meinen Großvater, weil er so viel getan hat für Duisdorf und für die Vereine.“ Mai hatte die Arbeiterwohlfahrt in Duisdorf mitgegründet und mehr als 30 Jahre lang für sie die Karnevalssitzungen organisiert. Er war außerdem beim Turn- und Kraftsportverein (TKSV) aktiv und hat für ihn die Herrensitzungen in der Halle ins Leben gerufen, die schnell überregional bekannt wurden. Auch bei den Radsportfreunden Duisdorf, die die Halle unter anderem für Saalturniere genutzt hatten, war er Mitglied.

Toni Mai war eng mit dieser Halle verbandelt. Es ist schon die zweite Ehrung dieser Art in der Familie: Nach Daniel Mais Urgroßvater, der auch Bürgermeister in Duisdorf war, ist die Anton-Mai-Straße hinter der Margot-Barnard-Realschule benannt. Viele Kinder der Grundschule Medinghoven, die heute längst erwachsen sind, werden sich an diesen Mann erinnern.

Manfred Fietz vom TKSV gehörte zwar nicht dazu, war aber mehr als 50 Jahre lang Mais Weggefährte und Mitglied im Elferrat der damaligen Herrensitzungen. „Die Kinder haben ihn angehimmelt“, erzählt er.

„Wir haben die Halle über den TKSV mit Leben gefüllt“, sagt Fietz, auch Beisitzer im Duisdorfer Ortsfestausschuss. Das Gebäude wurde ein paar Jahre nach Kriegsende errichtet, für Sport und Veranstaltungen gleichermaßen. „Ende der 50e-Jahre muss das die modernste Halle in NRW gewesen sein“, so Fietz. In den 60ern zog der TKSV vom heutigen Kulturzentrum in diese Mehrzweckhalle um, die erstaunlicherweise nie einen eigenen Namen bekommen hatte.

Nicht auf der städtischen Benennungsliste

Dafür, dass sich das ändert, hatte sich der OFA-Vorsitzende Bernd Schmidt eingesetzt. Er hatte im vergangenen Jahr schon den Bürgerantrag zur Umbenennung in der Bezirksvertretung Hardtberg eingereicht. Da war Toni Mai mit 97 Jahren gerade gestorben. Auf der Benennungsliste der Stadt Bonn stand er jedoch noch nicht. Das daran lag, dass Straßen, Plätze und Gebäude erst dann nach Persönlichkeiten benannt werden dürfen, wenn sie wenigstens ein Jahr lang tot sind.

„Toni Mai war mein Befürworter in vielen Sachen, vom Fußball bis zum Weinfest“, sagt Schmidt. Den Weinfestumzug hatte Mai bis zuletzt am Schickshof kommentiert. „Er hat die Halle geprägt und weit über die Bonner Grenzen hinaus bekannt gemacht.“ Er habe zwar das SPD-Parteibuch besessen, aber nie politisch motiviert gehandelt. „Er war immer neutral. Schön, dass die CDU das verstanden hat.“ Denn die Christdemokraten im Hardtberg hatten den Antrag mitgetragen, wie auch die Grünen, obwohl die sich eine Frau als Namensgeberin gewünscht hätten. Im Hauptausschuss war die Entscheidung für die Toni-Mai-Halle einstimmig, der Bürger Bund Bonn enthielt sich.

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