GA-Serie „Ausgegraben“ Grabstätten weisen auf frühe Siedlung in Bonn hin

Serie | Röttgen · Auswertungen der Grabfunde auf dem Hölder in Bonn lassen die Vermutung einer frühen Besiedlung der Stadt zu. LVR-Experte Jens Berthold erklärt, wie die Ergebnisse der Ausgrabungen zu bewerten sind.

 Jens Berthold zeigt in einem Magazin des Landesmuseums die archivierten Fundstücke aus Röttgen. In der Hand hält er einen Dachziegel, der zur Auskleidung von Grabkammern genutzt wurde.

Jens Berthold zeigt in einem Magazin des Landesmuseums die archivierten Fundstücke aus Röttgen. In der Hand hält er einen Dachziegel, der zur Auskleidung von Grabkammern genutzt wurde.

Foto: Stefan Hermes

Der Beweis, dass bereits 500 bis 600 Jahre vor unserer Zeitrechnung in Röttgen Menschen gesiedelt haben müssen, erbrachte die Auswertung von Tausenden von Fund- und größtenteils winzigen Bruchstücken, die auf dem Hölderberg gefunden wurden. „Wir haben hier den seltenen Fall“, sagt Jens Berthold vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, „dass wir dort einen eisenzeitlichen Bestattungsplatz gefunden haben, der auch in der Römerzeit wieder benutzt wurde.“ Für den Archäologen ist es eine gewagte Vorstellung, dass das eine etwas mit dem anderen zu tun haben könnte. „Unter wissenschaftlichen Aspekten muss ich mich jedoch mit solchen nicht belegbaren Vermutungen zurückhalten“, sagt Berthold.