Bezirksvertretung Hardtberg Verzwickte Verkehrslage an der Kurfürstenquelle
Hardtberg · Die Brunnenstraße ist gefährliche Slalomstrecke wegen parkender Autos. In der Bezirksvertretung Hardtberg forderte die CDU ein absolutes Halteverbot in der unübersichtlichen Kurve. Grüne und SPD schlagen eine Fahrradstraße vor. Und es ging um übriges Geld.
Sorgenkind im Duisdorfer Oberdorf ist die Brunnenstraße. Parkende Autos auf beiden Seiten werden zum Sicherheitsproblem für die anderen Verkehrsteilnehmer. Immer wieder steht das Thema auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Hardtberg. Mit einer Lösung tut sich die Verwaltung schwer. „Wir wissen, dass es schwierig ist“, räumte CDU-Bezirksverordneter Enno Schaumburg am Dienstag ein, aber mehr Zeit wollten alle Parteien der Verwaltung nicht mehr geben.
Zuletzt hatte die SPD 2019 gefordert, die Situation im Oberdorf zu entschärfen. Sowohl die Fahrzeugfrequenz wie auch der ruhende Verkehr hätten sich über die Jahre stark gesteigert, so die Argumentation. Die Verwaltung sollte zeitnah Vorschläge zur Verbesserung der Parksituation machen.
Die ihrerseits verwies auf eine Ortsbegehung 2014. Den Anwohnern sei es in erster Linie darum gegangen, Parkmöglichkeiten zu bekommen. Bei der Begehung hatte sich allerdings auch gezeigt, dass die Bemühungen, möglichst alle Interessen unter einen Hut zu bekommen, „zu einem schwierig in geordneten Bahnen zu haltenden Verlauf führte", so die Einschätzung des Fachamtes damals.
Gefährlich für Radfahrer und Fußgänger
Im Januar hat die CDU-Bezirksfraktion die angespannte Situation an der Ecke Kurfürstenquelle/Brunnenstraße mit einem Antrag wieder in Erinnerung gebracht. Mit einem neu gebauten Wohnhaus kamen weitere parkende Autos hinzu, sodass die Straße an der Einmündung Brunnenstraße nur noch schlecht einsehbar ist. Fußgänger seien gefährdet, da in diesem Bereich die Gehwege sehr schmal sind.
Die CDU fordert für den Kurvenbereich eine Grenzmarkierung und ein absolutes Halteverbot. Grüne und SPD haben einen weiteren Antrag draufgesattelt: Die Verwaltung soll zudem verkehrsberuhigende Maßnahmen, insbesondere auch die Ausweisung als Fahrradstraße prüfen. Den Radfahrern Vorfahrt zu gewähren, würde die Konfliktsituationen auf der Slalomstrecke deutlich entzerren, so die Argumentation.
Die Verwaltung prüfte nach eigener Aussage umfangreich, sodass vier Monate vergingen. Der Ordnungsdienst hat den ruhenden Verkehr regelmäßig kontrolliert, soll heißen, Falschparker wurden zur Kasse gebeten. Die verkehrsrechtliche Situation Kurfürstenquelle/Brunnenstraße sei eindeutig – also aus Sicht der Verwaltung besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Die Bezirksvertretung hält einstimmig dagegen: Die Verwaltung soll dennoch prüfen, inwieweit die Situation durch zusätzliche Maßnahmen weiter verbessert werden kann.
Geld für Lengsdorf und Brüser Berg
Aus dem Vollen schöpfen kann die Bezirksvertretung beim Budget (Feuerwehrtopf), über das sie selbst beschließt, nicht. Die rund 20.000 Euro pro Jahr sind schnell verteilt. Das Mehrheitsbündnis mit Grüne, SPD und Bürger Bund Bonn (BBB) hat den Vorschlag, den Dorfplatz in Lengsdorf zum Weinfest im September „wieder ansehnlich zu gestalten“. Die CDU-Bezirksfraktion will die Aktion „Blühender Brüser Berg“ unterstützen und eine Sitzbank an der Boulebahn vor der Rochuskirche.
Da mehr mehr Wünsche als Geld vorhanden ist, musste Ralf Henke, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Hardtberg, bremsen. Es sind nur noch rund 9500 Euro im Feuerwehrtopf übrig. Mit neuen Pflanzen auf dem Dorfplatz in Lengsdorf sei es nicht getan, dämpfte Jörg Baur vom Amt für Umwelt und Stadtgrün die Erwartungen. Er rechnet mit rund 20.000 Euro, wenn es schön werden soll. Je 2000 Euro hat die CDU für ihre Vorschläge veranschlagt. Die Bezirksverordneten holten den Taschenrechner und feilschten. Das Ergebnis: 7500 Euro für den Dorfplatz und 2000 Euro für den „Blühenden Brüser Berg“. Und der Topf ist leer. Die Bank ist für nächstes Jahr geplant.