Die Politik hat entschieden Bonner Wiesenweg soll Fahrradstraße werden

Endenich · Die Bezirksvertretung Bonn beschließt die offizielle Umwandlung des Wiesenwegs in eine Fahrradstraße. Die Politik wundert sich allerdings, dass die Stadt Bonn noch Zählungen durchführen muss.

 Weil der Wiesenweg eine Hauptroute für Radler in die Innenstadt ist, soll er nun in eine offizielle Fahrradstraße umgewandelt werden.

Weil der Wiesenweg eine Hauptroute für Radler in die Innenstadt ist, soll er nun in eine offizielle Fahrradstraße umgewandelt werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Wiesenweg soll jetzt offiziell zur Fahrradstraße werden. Darauf einigte sich die Bezirksvertretung Bonn in ihrer Sitzung am Dienstagabend. 

Auslöser für die Debatte und pro und contra einer offiziellen Fahrradstraße im Wiesenweg war ein Bürgerantrag. „Liebe Stadt Bonn, wenn die aktuelle Nutzung des Wiesenwegs durch die Busse beendet ist, wäre eine Änderung in eine Fahrradstraße toll“, schreibt der Bürger in seinem Antrag. Schließlich sei der Wiesenweg sowieso stark von Radfahrern auf dem Weg zur Uni, diversen Schulen und zur Innenstadt frequentiert. „Als Fahrradstraße würde der Wiesenweg die Fahrrad-Stadt Bonn aufwerten“, so der Antragsteller weiter.

 Die Verwaltung teilt in ihrer Stellungnahme mit, sie sei ebenfalls der Auffassung, dass im Wiesenweg eine Fahrradstraße eingerichtet werden könnte. „Dieses wäre nach Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme (Endenicher Allee) möglich, wenn zuvor eine Verkehrszählung durchgeführt und damit in Zusammenhang die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme festgestellt wurde“, heißt es weiter in der städtischen Vorlage.

Hauptfahrradroute von Endenich in die Innenstadt

Darüber wunderten sich einige Bezirksverordneten dann doch sehr. Wieso muss gezählt werden, wenn doch übereinstimmend alle der Meinung sind, dass der Wiesenweg täglich von zahlreichen Radlern genutzt wird und dies die Verwaltung auch noch bestätigt? „Wenn schon die Ennemoser Straße in eine Fahrradstraße umgewandelt werden konnte, obwohl die Zahl der Radler dort sicher niedriger als im Wiesenweg ist, dann ist eine Fahrradstraße dort ja wohl erst recht sinnvoll“, sagte Rolf Beu (Grüne). Im Übrigen könne man die Zählung auch schon jetzt durchführen. „Die Zahlen sind schon jetzt sichtbar hoch, trotz Baustelle und der Busse, die da zurzeit noch lang fahren müssen“, sagte Beu. Zudem sei der Wiesenweg Hauptfahrradroute von Endenich in die Innenstadt.

Planungsamtsleiterin Petra Denning hatte zuvor erläutert, dass vor Einrichtung einer Fahrradstraße eine Zählung aus formal-juristischen Gründen erforderlich sei und sie die Stadt deshalb auch dort durchführen müsse. Die Zählungen können durchaus auch während der laufenden Bauarbeiten erfolgen, sagte sie zu.

Bürger Bund Bonn lehnt offizielle Einrichtung einer Fahrradstraße ab

Thomas Fahrenholtz (Bürger Bund Bonn) lehnte die offizielle Einrichtung einer Fahrradstraße ab. „Da fahren doch sowieso viele Radfahrer durch, da muss man nicht noch extra Geld in die Hand nehmen und sie in eine Fahrradstraße umwandeln.“ Der Wiesenweg sei ohnehin eine enge Straße, sodass dort Autos Radfahrer gar nicht überholen könnten. Hintergrund: In einer Fahrradstraße dürfen Radler in der Regel nebeneinander fahren, Autofahrer dürfen sie nicht überholen.

In dem Zusammenhang beschloss die Bezirksvertretung Bonn auch, dass die Gehwege in den von der Endenicher Allee abgehenden Straßen Max-Bruch-Straße und Theodor-Brinkmann-Straße im Zuge der Bauarbeiten in der Endenicher Allee künftig im Bereich der Einmündungen niveaugleich gestaltet werden sollen.

Die Endenicher Allee ist seit mehr als einem Jahr im Abschnitt zwischen Hosenbrücke und Alfred-Bucherer-Straße wegen Leitungsarbeiten für den Auto- und Buslinienverkehr in Richtung Alfred-Bucherer-Straße gesperrt. Die Busse werden über den Wiesenweg für die Dauer der Bauarbeiten umgeleitet. Autofahrer müssen weiträumige Umleitungen über die Endenicher Straße oder über Poppelsdorf durch die Sebastianstraße in Kauf nehmen. Die Bauarbeiten sollen im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen werden.

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