Für Konzept ausgezeichnet OB Dörner verleiht August-Macke-Schule Berufswahlsiegel

Hardtberg · Die August-Macke-Schule auf dem Brüser Berg hat Berufsorientierung fest im Schulkonzept verankert. Dafür gab es jetzt eine Auszeichnung von Oberbürgermeisterin Katja Dörner.

 Oberbürgermeisterin Katja Dörner (2. v.li.) verleiht der August-Macke-Schule die Urkunde zum Berufswahlsiegel.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner (2. v.li.) verleiht der August-Macke-Schule die Urkunde zum Berufswahlsiegel.

Foto: Marco Rauch

Am Freitagvormittag hat die August-Macke-Hauptschule in der Gaußstraße auf dem Brüser Berg das Berufswahlsiegel von Oberbürgermeisterin Katja Dörner erhalten. „Mit der Auszeichnung wird der August-Macke-Schule bestätigt, dass ihre Schüler:innen am Ende ihrer Schullaufbahn die Entscheidung für ihren beruflichen Werdegang selbstständig und sicher treffen können“, erklärte die Oberbürgermeisterin.

Nach ihrer Bewerbung hat ein Audit-Team aus Fachleuten von einem Bündnis aus Schulen, Hochschulen, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik die Schule besucht, begutachtet und bewertet. Eine Jury entschied mit Hilfe von festen Kriterien wegen der überzeugenden Darstellung für die erstmalige Auszeichnung der Schule. Diese Erstzertifizierung gilt für drei Jahre und kann im Anschluss durch erneute Prüfung um fünf weitere verlängert werden.

Wichtig für Einsatz gegen Fachkräftemangel

Bei der feierlichen Übergabe waren etwa 40 Gäste vor Ort, darunter auch die Vertreter der Kooperationspartner der Schule. Einer davon ist Bernd Lohmüller, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Bonn/Rhein-Sieg. Für ihn spielt die Zusammenarbeit von Schulen und Betrieben eine „riesige Rolle“ für die Orientierung der Schüler:innen. „Die Schule ist der wichtigste Ort, um ins Gespräch zu kommen, um erste Impulse und auch Orientierung zu geben“, findet er. Auch Fachkräftemangel könne nur auf diese Weise bekämpft werden. Arbeitskräfte fehlen zurzeit besonders im Handwerk und „allen voran in IT-Berufen. Aber selbstverständlich sind auch Pflegestellen in der Alten- und Krankenpflege unterbesetzt, genauso wie auch Erziehungsstellen im Kindergarten“, betont Lohmüller.

In den letzten eineinhalb Jahren sei zudem ein neues Problem hinzugekommen: die Corona-Pandemie. „Das hast dazu geführt, dass die Orientierungsmaßnahmen für die Schüler nicht so stattfinden konnten wie gewohnt. Viele wussten nicht: Wird in dieser Branche ausgebildet? Ist diese Branche zukunftssicher? Das hat schon arge Probleme bereitet“, unterstreicht der Geschäftsführer. Außerdem hätten einige Ausbildungsbetriebe ihre Stellen erst sehr spät ausgeschrieben, als sich einige Schüler:innen schon für andere Wege entschieden hatten.

Pandemie beeinflusst Vergabe von Praktika

Auch Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer für Berufsbildung und Fachkräfte der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, beklagt die durch die Pandemie entstandenen Probleme: „Der Ausbildungsmarkt hat sich durch Corona in einen Dornröschenschlaf begeben. Wir konnten keine Praktika mehr anbieten“, erklärt er. Nun freue er sich jedoch, „dass man aus diesem Dornröschenschlaf wieder rauskommt“. Auch Oberbürgermeisterin Dörner freute sich bei der Übergabe des Berufswahlsiegels, „dass solche Veranstaltungen wieder sozusagen in 3D stattfinden können, und nicht nur auf Bildschirmen.”

Der Ausbildungsmarkt findet also langsam wieder zurück in gewohnte Bahnen. Laut Bernd Lohmüller gebe es auch im Moment „klassische Ausbildungsberufe die immer ganz beliebt sind, die man da gar nicht unbedingt vermutet: Alles was mit KFZ zu tun hat, zudem auch nach wie vor sämtliche bürokaufmännischen Berufe“, berichtet Lohmüller.

Ein Beispiel für gelungene Berufsorientierung kann auch so aussehen: Eine Schülerin tritt nach der Oberbürgermeisterin ans Pult und berichtet von ihrem kürzlichen Praktikum in einem Kindergarten. Dort hat sie gelernt, dass der Beruf der Erzieherin nichts für sie ist und sie nun medizinische Hilfskraft werden möchte. Bei der Berufsorientierung an der Schule möchte sie dafür nun erste Kontakte knüpfen.

Laut Bernd Lohmüller ist dies genau der richtige Ort für die Berufswahl, da sie hier mit Lehrkräften, Schülerschaft und Vertretern der Branchen über ihre Zukunft sprechen kann. Er betont zudem: „Man muss keine Angst haben eine Entscheidung zu treffen, wenn man den Weg irgendwann abbricht, dann ist das eben so und man startet neu.“

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