Blockierte Radweg in Bonn Radfahrer ärgern sich über abgestellte E-Scooter

Ückesdorf · Mitten auf dem Fahrradweg entlang der L 261 zwischen Ückesdorf und Röttgen stellen viele E-Bike- und E-Scooter-Nutzer ihre Fahrzeuge ab. Für Radfahrer kann das lebensgefährlich werden. Muss die Stadt eingreifen?

 Ein gefährliches Hindernis: Viele E-Scooter bleiben auf dem Radweg zwischen Ückesdorf und Röttgen liegen.

Ein gefährliches Hindernis: Viele E-Scooter bleiben auf dem Radweg zwischen Ückesdorf und Röttgen liegen.

Foto: Benjamin Westhoff

Als Slalom-Parcours präsentiert sich seit einiger Zeit der Fahrradweg entlang der L 261 zwischen Ückesdorf und Röttgen. Eigentlich wurde die Strecke für Zweiräder ausgebaut, doch die Nutzung des Weges ist lebensgefährlich, findet Heinz Meyer. Immer wieder würden dort E-Bikes oder E-Roller willkürlich abgestellt werden, und das meist nicht einmal am Rande des ausgebauten Weges. Oft lägen die Fahrzeuge mitten auf dem Asphalt. Die Hindernisse, so beklagt Meyer, seien besonders für ältere Radfahrer gefährlich – zumal der stark frequentierte Fahrradweg derzeit von hohem Gras eingezäunt und somit nicht gut einsehbar ist. Das sei besonders in der Abenddämmerung ein nicht kalkulierbares Risiko, so Meyer.

Dabei sind die Regeln für die Nutzung von E-Scootern eindeutig. „Das Abstellen auf Radwegen ist nicht erlaubt“, erklärt Markus Schmitz vom Presseamt der Stadt auf GA-Anfrage. „Gefährlich oder störend abgestellte Scooter kann man bei der Leitstelle des Stadtordnungsdienstes unter der Telefonnummer 77 3333 melden. Der Stadtordnungsdienst kontaktiert dann in der Regel die Anbieter oder Verleiher und beauftragt sie mit der Abstellung der Mängel“, so Schmitz.

Warum immer wieder Elektroroller mitten auf dem Radweg an der L 261 zwischen Ückesdorf und Röttgen abgestellt werden, versteht auch Gesine Klafs nicht. Sie ist täglich auf dem vermeintlich sicheren Weg unterwegs, um zu ihrem Arbeitsplatz in Duisdorf zu kommen. „Weit und breit gibt es hier nichts. Die nächste Bushaltestelle ist in einiger Entfernung und ein Auto kann dort ebenfalls nicht anhalten, um einen Rollerfahrer mitzunehmen“, wundert sie sich. Erst in der vergangenen Woche hat sie zwischen dem Kreisel am Ortseingang von Röttgen und der Einmündung Max-Braubach-Straße in Ückesdorf sechs E-Scooter umfahren müssen. „Noch fahre ich bei Tageslicht, aber wie wird es im Herbst und im Winter sein, wenn es dunkel ist oder dämmert? Wenn man die Hindernisse dann nicht rechtzeitig erkennt, wird es schnell gefährlich“, befürchtet sie.

Die Situation vor Ort ist offenbar kein Einzelfall. Immer wieder muss die Stadt an den Stadtgrenzen aktiv werden, um die Scooter aus dem Weg zu räumen. „Es gehen täglich mehrere Meldungen beim Stadtordnungsdienst ein. Häufungen gibt es zum Beispiel an Stadtgrenzen, an denen die Bereitstellungszonen der Anbieter enden, oder an Studierendenwohnheimen“, so Markus Schmitz.

Die Stadt Bonn sieht die E-Scooter als eine Komponente der „Shared-Mobility“ an und beabsichtigt, diese in ein zukunftsweisendes Gesamtmobilitätskonzept zu integrieren, so die Auskunft des Presseamts. „Derzeit setzt die Stadt auf einen bedarfsgerechten Austausch mit den Anbietern und die Definition von Zonen, in denen die Anbieter das Beenden eines Leihvorgangs und Abstellen eines E-Scooters auf der Basis freiwilliger Vereinbarungen technisch unterbinden – zum Beispiel in Fußgängerzonen, Parkanlagen, Rheinufer“, betont Schmitz. „Zudem achtet der Stadtordnungsdienst im Rahmen der Kontrollen der Parkverstöße darauf, ob ein E-Scooter unerlaubt, das heißt zum Bespiel in einer Fußgängerzone, oder störend und behindernd auf Gehwegen steht. Ist dies der Fall, werden Verwarnungen ausgestellt und Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet.“

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