Start-Up-Wettbewerb Das sind die Bonner Unternehmerinnen von morgen

Duisdorf · Schüler des Helmholtz-Gymnasiums haben Ideen für ein Start-up entwickelt - etwa eine App, mit der sich ältere Menschen im Supermarkt Preise oder Inhaltsstoffe von Produkten vorlesen lassen können. Eine Fach-Jury zeichnete die beste Entwicklung aus.

 Die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses zusammen mit ihren Lehrerinnen und der Jury

Die Schülerinnen und Schüler des Projektkurses zusammen mit ihren Lehrerinnen und der Jury

Foto: Freya Dieckmann

„Wir haben eine Software entworfen, die Sachen im Einkaufsladen scannt und einem dann vorliest, wieviel das Produkt kostet oder welche Inhaltsstoffe drin sind“, sagt Nour Alkrad. Im Projektkurs „MINT trifft Wirtschaft“ des Helmholtz-Gymnasiums, haben sie und drei Mitschülerinnen die Software von der Idee bis zum fertigen Businessplan erarbeitet.

18 Schüler der elften Klasse waren dieses Jahr Teil des Kurses und haben in Gruppen insgesamt fünf Start-Up Ideen entwickelt. Diese haben sie vor Kurzem einer Bonner Fach-Jury vorgestellt, die aus Vertreter der Deutschen Post, Sparkasse, Industrie- und Handelskammer und des Amtes der Wirtschaftsförderung bestand.

Nour und ihre Mitschülerinnen haben bei ihrem Produkt vor allem an ältere Menschen gedacht, die nicht mehr so gut sehen und deswegen Hilfe beim Einkaufen benötigten. An Senioren richtet sich auch die Entwicklung von Nick Oletzky und Piran Maktad: „Wir haben einen Blumenzwiebelspender entwickelt.

Erfindung soll ältere Menschen entlasten

Wir wollten etwas erfinden, das ältere Menschen entlastet. Denn die haben eigentlich die meisten Probleme im Alltag“, sagt Nick. „Rentner machen ja sehr gerne Gartenarbeit, aber das Bücken ist da ein Problem. Mit unserem Spender kann man im Stehen arbeiten“, erklärt sein Teampartner Piran. Bei dem Zwiebelspender handele es sich um einen Stock, mit dem man sowohl ein Loch in die Erde schaufeln als auch durch einen bestimmten Mechanismus Blumenzwiebeln in die Löcher einsähen könne – und das alles rückenfreundlich im Stehen.

Bei einer kleinen Präsentation stellten die einzelnen Gruppen der Jury ihre Projekte vor. Sowohl die Produktbeschreibung als auch die Finanzierung und Zielgruppe sind dabei von Bedeutung. „Das war schon echt viel Zeitaufwand, vor allem der Businessplan hat lange gedauert. Das waren am Ende 13 Seiten“, sagt Shavin Yousuf, Mitentwicklerin der Software für den Supermarkt.

„Die Schüler sollten möglichst realistisch den Prozess erarbeiten, der auch in richtigen Unternehmen stattfindet“, sagt Lehrerin Regina Wiege. Im Team mit ihrer Kollegin Petra Gemein leitet sie seit drei Jahren den beliebten Projektkurs. „Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal eine Jury eingeladen und freuen uns total, dass es so viel Interesse gab“, erzählt sie. Den Jury-Mitgliedern wurde auch eine Jacke mit eingebautem Kopfhörer, eine Website zum online-Kauf von Lebensmitteln und ein Aufsatz aus dem 3D-Drucker, der jeden Stift bildschirmfähig macht, vorgestellt.

Diese Erfindung überzeugt die Jury

Der Stiftaufsatz holte nach der Abstimmung den ersten Platz ein. Felix Condné und Jakob Ströder haben damit den Nerv der Zeit getroffen: „Die Schulen wollen ja immer digitaler werden und wir haben zwar Ipads, aber keine Ipad-Stifte zum Schreiben bekommen. Daher unsere Idee“, sagen sie. Für Piran war die Präsentation vor der Jury aus Start-Up Experten ein Erfolg: „Es ist schön zu wissen, dass man auf die Jugend hört und alle sehen können, dass wir es draufhaben“.

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