Bonner widerspricht Verwaltung Streit um den Mordkapellenpfad geht in die nächste Runde

Lengsdorf/Endenich · Viele Spaziergänger nutzen die Abkürzung durch die Felder zwischen Lengsdorf und Poppelsdorf. Die Bonner Verwaltung will den historischen Mordkapellenpfad jedoch nicht sanieren.

 Der Mordkapellenpfad.

Der Mordkapellenpfad.

Foto: Benjamin Westhoff

Hartnäckig hat Sigurd Boysen seinen Bürgerantrag zur Sanierung des historischen Mordkapellenpfads zwischen Lengsdorf und Poppelsdorf weiterverfolgt. „Der Weg befindet sich im Winter und bei Regen in einem unerträglichen Zustand“, kritisiert er. Der matschige Untergrund macht die beliebte, vielgenutzte Verbindung zur Rutschpartie.

Ein Bürgerantrag von 2018 hatte lediglich dazu geführt, dass ein Drittel des Weges zu einem wassergebundenen Sandweg ausgebaut wurde. Für die übrige Strecke befand die Verwaltung, dass es im Landschaftsschutzgebiet keine Versiegelung geben dürfe. Über die „abenteuerliche Argumentation“ ärgert sich Boysen nachhaltig und will sich nicht zufrieden geben.

Warum ist Sand problematisch?

Anfang Februar stellte er erneut einen Bürgerantrag, nachdem auch die Oberbürgermeisterin die Haltung der Verwaltung zuvor noch einmal bekräftigt hatte. „Wieso sollen einige Wagenladungen Sand so problematisch sein?“, fragte Boysen jetzt in der Sitzung der Bezirksvertretung Bonn. „Der Weg soll nutzbar sein“, konstatierte Brigitta Poppe-Reiners von Rheingrün. „Der Fuß- und Radweg ist eine gute Verbindung zwischen den Ortsteilen. Ein wassergebundener Belag ist ok.“

Bonn: Streit um den Mordkapellenpfad geht in die nächste Runde
Foto: GA

Bevor die Politiker allerdings einen Beschluss fassen, wollen sie sich bei einem Ortstermin ein Bild machen und mit Bürgern sprechen. Auch die Verwaltung soll zur Stelle sein, denn sie steht nach wie vor auf dem Standpunkt, „dass es sich lediglich um einen landwirtschaftlichen Nutzweg handelt, für den eine Verkehrssicherungspflicht nur bedingt besteht.“ Boysen: „Eben weil es ein Feldweg ist, soll auch nur Sand aufgebracht werden. Mehr wollen wir doch gar nicht.“

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