Vermisstes Stofftier an der Uniklinik Verlorener Teddy ist wieder bei seinem Besitzer

Venusberg · Für elf Monate war Andreas Riebe in der Uniklinik. Dabei begleitete ihn stets sein Teddy Theo. Vor Kurzem verlor er ihn auf dem Gelände des Krankenhauses. Auf erstaunliche Weise hat er ihn aber nun zurückbekommen.

 Andreas Riebe und sein Teddy Theo sind wieder vereint. Geholfen hat dabei Ute Thiemann.

Andreas Riebe und sein Teddy Theo sind wieder vereint. Geholfen hat dabei Ute Thiemann.

Foto: Benjamin Westhoff

Drei Tage nachdem Andreas Riebe seinen Teddybären verloren hatte, klingelte bei ihm das Telefon. Am Apparat war seine 87 Jahre alte Mutter. „Hör mal, euer Theo ist in der Zeitung – auf Seite 26“, sagte sie. Teddy Theo hatte Riebe während seine elfmonatigen Aufenthaltes in der Uniklinik Kraft gegeben – als Begleiter zu unzähligen Untersuchungen und Operationen, die er wegen eines Leberschadens, über sich ergehen lassen musst.

„Das war unerträglich – immer wieder noch eine weitere Operation“, sagt der 59-Jährige über die Zeit im Krankenhaus. Vor knapp einem Jahr war er zu Hause zusammengebrochen, konnte nur noch lallen. Seine Frau vermutete einen Schlaganfall. Dann stellte sich heraus: Riebe leidet an einer seltenen Autoimmunerkrankung, in deren Folge auch die Leber Schaden nahm. „Elf Monate ging es darum, ob ich überlebe“, sagt er.

Theo begleitete Riebe während der Zeit in der Klinik. „Ich habe versucht, ihn überallhin mitzunehmen“, sagt er. Auch wenn er mit dem Bett zu den Untersuchungen gefahren wurde und dort mit anderen warten musste. „Viele der Leute waren voller Angst, bis Theo seinen Kopf gehoben und ihnen gewinkt hat“, sagt Riebe. „Manche haben dann gestrahlt.“

Den Teddy auf dem Gelände der Uniklinik verloren

Im September bekam Riebe dann eine Spenderleber, auf die er nur zehn Wochen warten musste. „Normal sind es sechs Monate“, sagt er. Vor zwei Wochen war er dann noch mal für eine Untersuchung in der Uniklinik. Den Bären hatte er auch dieses Mal dabei, weil er anderen Patienten wieder eine Freude machen wollte. Er hatte ihn in den Rucksack seiner Frau Ulla gesteckt, die ihn begleitete. Theo schaute oben raus. „So habe ich meine Bären schon als Kind transportiert“, sagt Riebe. Auf dem Weg von der Klinik zum Parkhaus, wo die Riebes ihren Wagen abgestellt hatten, ging der Bär allerdings verloren.

Dort fand ihn Ute Thiemann. Auch ihr Mann ist Patient in der Uniklinik. „Ich dachte, der Teddy muss zum Besitzer zurück“, sagt Thiemann. Sie habe sich auch daran erinnert, wie sie als Vierjährige mal ihren Teddy verloren hatte und wie schrecklich dieses Erlebnis für sie war. „Er sah etwas abgeliebt aus. Ich habe vermutet, dass er jemandem sehr wichtig ist“, sagt die 66-Jährige.

Also wendete sich Thiemann an den General-Anzeiger, der eine „Vermisstenmeldung“ samt Foto veröffentlichte. „Ich habe fest gehofft, dass die Aktion Erfolg hat“, sagt die Finderin. Ein paar Tage später meldeten sich die Riebes. Als der Anruf kam, habe sie sich sehr gefreut, sagt Thiemann.

Besitzer bekommt seinen Teddy zurück

Am Tag vor Heiligabend traf sie sich mit Ulla und Andreas Riebe an der Uniklinik, um das Stofftier zu übergeben. Sie habe den Teddy gerne beherbergt und versorgt, sagte Thiemann. Damit er in Zukunft nicht noch einmal verloren geht, hatte sie in einer Zoohandlung vorher noch ein Geschirr für Hundewelpen besorgt. Das bekamen die Riebes samt Teddy.

Die Feiertage konnte Theo dann in guter Gesellschaft verbringen. „Brummi, Frieda, Henry, Filou“, zählt Andreas Riebe die Namen, seiner übrigen Bären auf. „Ich habe immer daran geglaubt, dass ich Theo zurück bekomme“, sagt er. „Ich habe ihn heute sogar schon einmal zärtlich an mich gedrückt.“

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