Ruhestätte im Wald Welche jüdischen Rituale der Friedhof im Kottenforst preisgibt

Bonn · Kaum Blumen, keine Urnengräber: Der jüdische Friedhof hebt sich von den anderen Ruhestätten auf dem Waldfriedhof im Kottenforst deutlich ab. Verwalter Avram Holoborodskyy erklärt die jüdische Riten und Traditionen dahinter.

 Die jüdische Begräbnisstätte auf dem Friedhof in Ückesdorf gibt es seit 1996.

Die jüdische Begräbnisstätte auf dem Friedhof in Ückesdorf gibt es seit 1996.

Foto: Benjamin Westhoff

Vogelgezwitscher erklingt aus Bäumen und Sträuchern, lachend läuft die dreijährige Sara über die Wiese und pflückt Gänseblümchen für ihre Mutter. Überschwängliche Lebensfreude und tiefe Trauer liegen manchmal ganz nah beieinander. Das fröhliche Kinderlachen wird übertönt vom lauten Motorengeräusch eines Baggers: Gerade sind die Gärtner damit beschäftigt, ein frisches Grab auf dem jüdischen Teil des Friedhofs Kottenforst in Ückesdorf auszuheben. „Leben und Tod gehören nun einmal zusammen“, sagt Avram Holoborodskyy, der Verwalter der Anlage.