Kurz gefragt Bonner Ärztin spricht über Sorgen bei der Mehrlingsschwangerschaft

Venusberg · Wenn Zwillinge oder Drillinge zur Welt kommen, fiebert das Ärzteteam an der Bonner Uniklinik besonders mit. Im Interview erklärt Prof. Brigitte Strizek, Leiterin der Geburtshilfe und Perintalmedizin, welche Risiken bestehen und warum es zu Mehrlingsgeburten kommt.

 Prof. Brigitte Strizek im Kreißsaal des UKB

Prof. Brigitte Strizek im Kreißsaal des UKB

Foto: J.F.SABA/UKB/J.F.SABA@UKBONN.DE URHEBER COPYR;J.F.SABA@UKBONN.DE URHEBER COPYR

Ist eine Mehrlingsschwangerschaft immer ein Risiko?

Brigitte Strizek: Ja, eine Mehrlingsschwangerschaft ist immer eine Risikoschwangerschaft. Je nachdem ob sich die Kinder eine Plazenta teilen oder nicht, gibt es nochmal besondere Risiken. Bei allen Mehrlingsschwangerschaften ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kinder zu früh zur Welt kommen und die Mutter Probleme wie hohen Blutdruck oder Diabetes in der Schwangerschaft entwickelt.

Ist eine Drillingsgeburt drei Mal so schwer?

Strizek: Drillinge, Vierlinge oder Fünflinge sind extrem selten und kommen häufig nach einer Kinderwunschbehandlung vor. Es handelt sich immer um eine Hochrisiko-Schwangerschaft. Mit jedem Kind mehr steigen auch die Komplikationen an.

Freuen sich alle Eltern?

Strizek: Ja. Bei Drillingen und mehr kommen aber auch von Anfang an mehr Ängste oder Sorgen auf, ob alles gut geht und wie man das Leben mit drei Kindern schaffen soll.

Welche Gefühle haben Sie persönlich, wenn Sie Mehrlinge auf die Welt gebracht haben?

Strizek: Wir freuen uns immer, wenn Kinder gesund auf die Welt kommen. Bei Zwillingen und Drillingen fiebern wir immer noch ein bisschen mehr mit.

Können Sie kurz erklären, warum es zu Mehrlingen kommt?

Strizek: Entweder befruchten zwei unterschiedliche Spermien gleichzeitig zwei Eizellen, oder die Eizelle teilt sich nach der Befruchtung einmal komplett auf, das nennt man dann eineiige Zwillinge.

Welchen besten Rat geben Sie Mehrlingseltern?

Strizek: Bereiten Sie sich darauf vor, dass die Schwangerschaft anders verlaufen kann, als sie es erwarten und nehmen sie nach der Geburt Hilfe von Familie und Freunden an.