Reitverein unterstützt Sterntaler Bonner Kinder fahren dank Spende in den Urlaub
Hardtberg · Der Bonner Verein Sterntaler finanziert Ferienfreizeiten für Kinder, die aus schwierigen sozialen Verhältnissen kommen. Das unterstützt der Reitverein Rheinische Höhen mit einer Spende. Was eine Reise für die Kinder bedeutet, erklärt Pfarrer Michael Schäfer.
Manchmal bekommt Wolfgang Ochterbeck Postkarten von Kindern, die sich bedanken. Darauf schreiben sie, wie viel Spaß sie beim Schwimmen hatten oder beim Wandern durch den Wald. „Meist sind es nur wenige Worte: ‚Das Camp war sehr schön‘ oder ‚Wie schön, dass ihr uns das ermöglicht habt‘“, sagt Ochterbeck. Er ist Schatzmeister beim Verein Sterntaler.
Der Verein hilft Kindern, die in schwierigen sozialen Verhältnissen aufwachsen – etwa dadurch, dass er verschiedene Angebote unterstützt: von der Hausaufgabenhilfe bis zum gemeinsamen Kochen im Jugendzentrum Uns Huus. Und eben Ferienfreizeiten. Mit denen fing 1995 alles an. Weil die Leitung einer Kita das Geld für eine solche Freizeit nicht zusammenbekam, bildete sich eine Gruppe, die helfen wollte und aus der Sterntaler hervorging.
„Das ist eine tolle Summe“
Nun kann sich der Verein über eine Spende freuen. Der Reitverein Rheinische Höhen hat zwei Turniere veranstaltet und dabei Geld gesammelt: mit Teilen der Startgelder, einem Betrag aus der Vereinskasse und Spenden der Besucher kamen am Ende 1200 Euro zusammen. Die nahm Hans Peter Küpper vom Sterntaler-Vorstand nun entgegen. Sein Vorstandskollege Ochterbeck sagt dazu: „Das ist eine tolle Summe.“
Beim Reitverein sei die Entscheidung einstimmig gefallen, an Sterntaler zu spenden, berichtet Pressewartin Angela Heller. „Wir machen uns jedes Jahr erneut Gedanken, welche Organisationen für eine Spende infrage kommen“, sagt sie. „Für uns war entscheidend, dass sie aus der Region kommt und etwas in der Jugendarbeit macht.“ Gerade in der Corona-Zeit sei es wichtig, Kindern zu helfen. „Viele Eltern sind vielleicht mit dem Homeschooling überfordert, oder es gibt Spannungen in der Familie“, sagt Heller. „Durch die Freizeiten kommen die Kinder mal aus dem häuslichen Umfeld raus.“
Highlights: Seepferde und Katzenhaie
Seit rund 15 Jahren unterstützt Sterntaler neben anderen auch die Freizeit der evangelischen Lukaskirchengemeinde. Einmal im Jahr geht es an die Nordsee nach Sankt Peter-Ording. Die Fahrt nach Schleswig-Holstein ist offen für Kinder von acht bis 14 Jahren. „Für manche Kinder ist schon ein Ausflug in die Rheinaue ein Riesending“, sagt Pfarrer Michael Schäfer. „Für sie ist die Freizeit wirklich eine große Reise.“
Für diese Kinder sei es super, einfach mal rauszukommen, was anderes kennenzulernen. Für die Teilnehmer der Freizeit stehen eine Wanderung im Wattenmeer auf dem Programm und ein Besuch im Multimar Wattforum, wo sie in den Aquarien Fische, Krebse, Muscheln, Seepferde und Katzenhaie bestaunen können. Das ist laut Schäfer für viele von ihnen der Höhepunkt der Reise.
„Mal wieder raus aus den engen Corona-Verhältnissen“
Auf der Freizeit sollen die Kinder aber auch Gemeinschaft erfahren, wenn sie zusammen spielen, singen oder basteln. „Es ist eine wild gemischte Gruppe“, sagt Schäfer – vom Ärzte- bis zum Flüchtlingskind sei alles vertreten.
In diesem Jahr konnte die Freizeit fast wieder normal stattfinden, nachdem die Kinder 2020 wegen Corona nur in kleinen Gruppen verreisen konnten. „Das letzte Jahr ist nicht spurlos an den Kindern vorbeigegangen“, sagt Schäfer. „Jetzt konnten sie mal wieder raus aus den engen Corona-Verhältnissen.“ Und möglicherweise bekommen Wolfgang Ochterbeck und Sterntaler dann bald schon wieder Postkarten.