Aufräumaktion Der Müllberg ist weg

Poppelsdorf · Mehr als 50 Freiwillige beteiligten sich an der Müllentsorgungsaktion der Initiative Landschaftsschutz im Wingert. Alle Altersgruppen waren vertreten. Von Ippendorf waren etliche Messdiener gekommen, daneben mehrere Familien mit Kindern, auch Vertreter des Poppelsdorfer Geschichtsvereins machten mit. Bonnorange kümmerte sich darum, den am Straßenrand aufgestapelten Müll zu entsorgen.

 Im Landschaftsschutzgebiet Im Wingert wurde über Jahrzehnte Müll aufgetürmt.

Im Landschaftsschutzgebiet Im Wingert wurde über Jahrzehnte Müll aufgetürmt.

Foto: Stefan Knopp

„Das ist ja eine richtige Müllhalde“, kommentierte ein Jugendlicher, der bei der Aufräumaktion am Donnerstag im Landschaftsschutzgebiet im Wingert teilnahm. Da hatte er gerade den gut zwei Meter hohen Haufen Styroporkisten entdeckt, der dort zwischen den Bäumen aufgetürmt worden war. Wann, das wusste Mitorganisatorin Zsofia Potak von der Initiative Landschaftsschutz im Wingert, die die Aktion auf die Beine gestellt hatte, nicht. „Seit ich hier wohne, ist der Müll da.“

Dort liegt entmutigend viel Zeug herum: die Kisten, in denen noch Reste von Blumenerde zu finden waren, dann viele Flaschen, alte Kleidungsstücke, Schläuche, kleine Elektrogeräte, Decken, Teppiche und dergleichen. Sie hoffe, dass sie keine Leichen finden, meinte Potak nur halb im Scherz – sie meinte sich zu erinnern, dass es da mal einen Fall gegeben hatte. Aber der entmutigenden Masse stellte sich nun eine ermutigend große Menschenmenge entgegen: Fast 50 Personen kamen zum Treffpunkt am Clemens-August-Platz, während der Aktion gesellten sich noch etliche weitere dazu. Bedenken gab es aber nicht: Alle trugen Masken und die Müllsammler verteilten sich gut in dem einen Hektar großen Areal.

Alle Altersgruppen waren vertreten. Von Ippendorf waren etliche Messdiener gekommen, daneben mehrere Familien mit Kindern, auch Vertreter des Poppelsdorfer Geschichtsvereins machten mit. In Windeseile füllten sich die orangen Müllsäcke. Bonnorange kümmerte sich darum, den am Straßenrand aufgestapelten Müll zu entsorgen. Mit so viel Zuspruch hatte Potak nicht gerechnet.

Bonn picobello fällt ja auch dieses Mal aus

Der Wingert ist die bewachsene Fläche zwischen Sebastian-Dani-Heim und dem Kreisverkehr im Wingert. Ein Teil der Fläche gehört zum Seniorenheim der Caritas, ein anderer weiteren Privatleuten, der Rest ist städtisches Gebiet. Die Stadtverwaltung hatte es möglich gemacht, dass dieses Gelände jetzt betreten und entmüllt werden konnte. „Wir wollen Bewusstsein schaffen“, sagte Potak. „Das scheint zu funktionieren“, fügte sie mit Blick auf die vielen Helfer hinzu. „Für die Menschen ist das einfach etwas Schützenswertes.“

Die 2018 gegründete Initiative hat viel vor. Sie hatte schon erreicht, dass Landschaftsschutzschilder aufgestellt wurden. Jetzt die Müllsammelaktion, dann will man laut Potak ein Banner aufhängen, das mit Verweis auf das Landschaftsschutzgebiet auffordert, dort keinen Müll abzuladen. Gerne will man einen Lehrpfad dort errichten – Gestaltungsvorschläge wurden bereits in einer Masterarbeit vorgestellt – und den Bereich in einen außerschulischen Lernort verwandeln. Man ist auf einem guten Weg.

Bonn picobello fällt ja auch dieses Mal aus, aber die Möglichkeit zum Müllsammeln gibt es an diesem Wochenende trotzdem: Die Initiativen „Fridays for Future“ und „Parents for Future“ reinigen am Samstag, 27. Februar, drei Bereiche Bonns von Abfällen. Zwischen 14 und 16 Uhr treffen sich die Teilnehmer am Poppelsdorfer Schloss, am Alten Zoll und am Bad Godesberger Bahnhofsvorplatz. Die Aktion wird von bonnorange unterstützt. Wer beim „Frühjahrs-Clean-up“ mitmachen möchte, kann sich auf https://pad.fridaysforfuture.is/p/Clean_Up_Bonn_27.02.2021 anmelden.

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