Zeichen gegen Diskriminierung Bonner Realschule Hardtberg beweist Courage

Brüser Berg · Die Realschule Hardtberg darf sich ab sofort „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ nennen. Daniel Somuah vom Bonner SC ist Pate der Aktion.

 Organisatoren und Gäste mit Schülern bei der Titelvergabe auf dem Schulfest.

Organisatoren und Gäste mit Schülern bei der Titelvergabe auf dem Schulfest.

Foto: Manfred Eickhoff

Die Realschule Hardtberg (RSH) setzt ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung und darf sich ab sofort „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ nennen. Die offizielle Titelvergabe fand beim Schulfest statt.

Da jagten die Schüler beim Fußballturnier „Fair Play – no to racism im Fußball“ dem Ball hinterher. Umso erstaunter waren sie, als sie Daniel Somuah, Spieler beim Bonner SC, am Spielfeldrand entdeckten: Somuah hat die Patenschaft für das Projekt „Schule ohne Rassismus“ an der Schule übernommen. „Ich dachte mir, ein Spieler des Bonner SC passt perfekt als Pate oder Botschafter für unsere Schule“, sagte Prohektkoordinator Rolf Haßelkus. Beim Regionalligisten steht nicht nur der sportliche Erfolg im Mittelpunkt.

Schulleiter Björn Petry erklärte, welche Verpflichtungen die Schule übernimmt. Der Titel solle nicht nur den Briefkopf der Schule schmücken, „sondern muss mit vielfältigen Aktionen mit Leben gefüllt werden“.

Die Selbstverpflichtung sieht unter anderem vor, dass die Schule nachhaltige und langfristige Projekte entwickeln muss, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden. Fast 500 Schüler aus 70 Nationen, 40 Lehrer und weiteres Schulpersonal haben sich für das Projekt ausgesprochen. „Man merkt, dass an dieser Schule Vielfalt auch im Unterricht gelebt wird“, meinte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand.

Die Vertreterin der Organisation „Schule ohne Rassismus“, Zeynep Pirayesh vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt, machte deutlich, dass die RSH eine würdige Schule für dieses Netzwerk sei, in dem mittlerweile über 1000 Schulen bundesweit, davon 16 in Bonn, zusammengeschlossen sind.

„Man sollte auf provozierende oder beleidigende Bemerkungen von Rassisten nicht mit Gegengewalt antworten“, riet sie und verwies auf den brasilianischen Nationalspielers Dani Alves, der eine auf ihn geworfene Banane einfach aß und die rassistischen Fans der Gegenmannschaft ansprach: „Ich weiß nicht, wer die Banane geworfen hat, aber ich möchte mich bei ihm bedanken. Er schenkte mir die Energie für die zweite Halbzeit, in der ich noch ein Tor erzielte.“ Gelassenheit und Humor sei manchmal die bessere Antwort, so Pirayesh.

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