Berliner Mauer Bonner Schüler malen Stadtsilhouette hinter Ziegelsteinen

Hardthöhe · Schüler des Helmholtz-Gymnasiums gestalten ein Stück der Berliner Mauer. Das hatte sich vor Jahrzehnten das Bundesverteidigungsministerium auf der Hardthöhe gesichert.

 Die Schüler greifen im Ministerum zum Pinsel und bemalen das Mauerstück, das aus drei Segmenten besteht.

Die Schüler greifen im Ministerum zum Pinsel und bemalen das Mauerstück, das aus drei Segmenten besteht.

Foto: Roland Kohls

„In der Mauer steckt so viel Geschichte“, sagt Meriam. Für die Schülerin ist es eine Ehre, ein Stück der Berliner Mauer zu gestalten. Eltern und Großeltern hatte sie dazu befragt und Geschichten gehört – schockierend und verblüffend zugleich. Meriam gehört zum Kunst-Leistungskurs am Helmholtz-Gymnasium, der zurzeit drei Mauersegmente auf dem Gelände des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) gestaltet.

Das Motiv: Ziegelsteine sind aufgebrochen, wodurch die Skyline von Bonn mit Langem Eugen, Post-Tower, Godesburg und Münster zu erkennen ist. Zudem werden der Schriftzug „Berlin“ sowie das Brandenburger Tor und der Fernsehturm zu sehen sein. Ein grünes Ost-Ampelmännchen ergänzt die Gestaltung.

Die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und der Teilung sei Teil der staatlichen Bildung, sagt Ministerialdirektorin Alice Greyer, Abteilungsleiterin Infrastruktur, Umwelt und Dienstleistungen (IUD), die für das Mauerstück zuständig ist. „Ich freue mich sehr, dass die Schülerinnen und Schüler sich dieser Aufgabe stellen und durch ihr Kunstwerk die Geschichte lebendiger und fassbar machen“, sagte sie.

Es ist bald 27 Jahre her, dass die Berliner Mauer fiel. Die Bundeswehr half damals, die Grenze zwischen den beiden Teilen Berlins zu entfernen und sicherte sich drei Segmente für die Hardthöhe. Wegen der Witterung waren die Graffitis darauf nun nicht mehr zu erkennen.

So entschied sich die Verwaltung, die Mauer neu gestalten zu lassen. Die Prüfung des Ministeriums hatte ergeben, dass das Stück weder Kunstgegenstand noch Denkmal ist, so dass der Malaktion nichts im Wege stand.

Ein gutes halbes Jahr lang haben sich die Schüler der elften Jahrgangsstufe des Kunstkurses, der auch von Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums und des Aloisiuskollegs besucht wird, mit dem Entwurf beschäftigt, so Lehrerin Martina Schmidtke. „Wir hatten mehrere Ideen, die dann in den Entwurf einflossen“, sagte Schülerin Vivienne.

Nach der Absprache mit dem BMVg hatte Luis die Skizzen dann am Computer gezeichnet. Der Kontakt zum Gymnasium war über Katrin Horacek zustande gekommen, die im BMVg für die Koordination der Liegenschaften zuständig ist und deren Tochter die Schule besucht. „Wir wollten eine mit Kunst-Leistungskurs, um eine hochwertige Gestaltung zu bekommen“, sagte Gabriele Drebenstedt, Pressesprecherin des Bundesamtes IUD.

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