Tausch- und Verschenkmarkt von Bonnorange Bonner können kostenfrei brauchbare Gegenstände weitergeben

Bonn · Ob olle Stehlampe oder in die Jahre gekommene Deko: Bonner können auf dem Tausch- und Verschenkmarkt von Bonnorange kostenfrei brauchbare Gegenstände weitergeben. Das Entsorgungsunternehmen bietet dazu auch Beratungen an.

 Auf dem Tausch- und Verschenkmarkt von Bonnorange können Bürger kostenfrei brauchbare Gegenstände weitergeben.

Auf dem Tausch- und Verschenkmarkt von Bonnorange können Bürger kostenfrei brauchbare Gegenstände weitergeben.

Foto: Dennis Sennekamp

Ob Kühlschrank, Stehlampe, Smartphone oder Deko: Irgendwann ist Zeit für Neues. Um unnötigen Abfall zu vermeiden und die Kreislaufwirtschaft zu stärken, bietet das kommunale Entsorgungsunternehmen Bonnorange einen nicht-kommerziellen Tausch- und Verschenkmarkt zur Weitergabe an. So sollen Alt-Geräte nicht im Keller verstauben, sondern von denen genutzt werden, die sie brauchen können. „Unser Tausch- und Verschenkmarkt ist in Bonn definitiv noch nicht bekannt genug“, sagt Bonnorange-Sprecher Jérôme Lefèvre. Das Grundprinzip des Angebots: Einfachheit. „Jeder, der ab und zu E-Mails schreibt, kann auch ein Inserat aufgeben“, so Lefèvre.

Das erste, was auf der Internetseite des Marktes zu sehen ist, sind die – chronologisch sortierten – Inserate. Unter ihnen Gesuche und Tauschangebote, aber auch zu verschenkende Kühlschränke, die ein neues zu Hause suchen. Mit einem Klick erhalten Nutzer weitere Informationen und Kontaktdaten wie E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer. Die Abholung wird nach der Kontaktaufnahme privat organisiert. „So datensparsam wie möglich“ sei das Portal, versichert der Bonnorange-Sprecher. Ein Kundenkonto müsse man vor der Einstellung eines Inserats nicht anlegen, ein Passwort werde nur zur nachträglichen Bearbeitung von Inseraten vergeben. Das hebe den Markt von anderen Kleinanzeigen-Portalen ab. „Unsere Plattform ist nicht primär auf Verkauf ausgerichtet“, betont Lefèvre.

Online ist die Tausch- und Verschenkbörse seit 2004. „Damals war Bonnorange noch das Amt für Abfallwirtschaft“, sagt der Sprecher des Unternehmens, der im Sommer 2020 zu Bonnorange kam. Mittlerweile gebe es auch Kooperationen mit dem Rhein-Sieg-Kreis. Nutzer sehen beim Aufruf der Seite so auch die Inserate aus der Umkreis. „Die gängigen Portale sind meist groß und überfrachtend. Wir bieten einen Markt aus Bonn und der Region für Bonn und die Region“, sagt Lefèvre. Doch trotz des umfangreichen Angebots lasse die Bekanntheit noch zu wünschen übrig. Eine Kundenbefragung aus dem Jahr 2019 ergab, dass nur jeder vierte Befragte im Stadtgebiet das Angebot kennt. Auf GA-Nachfrage teilt der Sprecher mit, dass zurzeit darüber diskutiert werde, „wie der Markt zukunftsfähig werden“ könne. Konkrete Pläne zur Umgestaltung gebe es allerdings noch nicht. Möglich seien beispielsweise eine optische Aufbereitung oder die Kooperation mit lokalen Initiativen vor Ort, wie beispielsweise Sozialkaufhäusern, bei der Verwertung.

Eine Konkurrenz sieht das kommunale Entsorgungsunternehmen in anderen Kleinanzeigen-Portalen nicht. „Jedes Portal ist zu begrüßen. Je länger Gegenstände verwendet werden, desto besser.“ Einen weiteren Vorteil habe die Plattform von Bonnorange jedoch: Die Beratung durch das Bürgertelefon. Sollte Unsicherheit bestehen, ob ein Gegenstand beispielsweise auf den Sperrmüll gehöre oder noch wiederverwertet werden kann, ist Bonnorange werktags von 7 bis 18 Uhr unter 0228/5552720 erreichbar. Sollte beispielsweise ein Elektrogroßgerät nach einiger Zeit aber keinen Abnehmer finden, hole der kommunale Entsorger dieses kostenfrei ab, so Lefèvre. Der Tausch- und Verschenkmarkt ist online unter www.verschenkmarkt-bonn.de zu finden.

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