Nachbarschaftsstreit in Röttgen Buchenhecke radikal gestutzt

Röttgen · Ein Anwohner beklagt sich über den Kahlschlag in Röttgen. Der anliegende Discounter erklärt, er baue eine Lärmschutzwand.

Norbert Diesenberg ist entsetzt. Schon früh morgens war das laute Aufheulen von Motorsägen in der Nachbarschaft deutlich zu hören. „Als ich nach draußen ging, traute ich meinen Augen nicht“, beklagt Diesenberg, der seit 1982 Im Jagdfeld in Röttgen wohnt. „Ist das nicht eine Schande?“, ärgert er sich und schaut hinüber auf die rückwärtige Front eines Discounters. „Die prächtige Buchenhecke ist einfach abgeholzt worden.“ Mindestens vier Meter hoch sei sie gewesen, so der Anwohner, jetzt sind es höchstens noch 1,80 Meter. „Bisher hatten wir einen schönen Blick ins Grüne, jetzt schauen wir auf einen Betonbunker“, schimpft er.

Sofort informierte er am Dienstag das Ordnungsamt über den Kahlschlag. „Dort hat man mir gesagt, dass die Hecke außerhalb der Brutzeit auf einem Privatgelände gestutzt wird. Das sei rechtens“, erzählt er vor Ort. Diesenberg befürchtet jedoch, dass nicht nur die Hecke an der Grundstücksgrenze gekappt wird. „Dahinter stehen seit vielen Jahren einige Bäume. Wir Anwohner haben damals beim Bau der Halle durchgesetzt, dass sie gepflanzt werden. Hoffentlich sägen sie sie nicht ab“, hofft er.

Laut Presseamt fallen Hecken nicht unter die Baumschutzsatzung und können ohne Genehmigung gefällt werden. Nach Informationen des Bauordnungsamtes will der Discounter an dieser Stelle eine Lärmschutzwand bauen. (img)

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