Evangelische Kirchengemeinde Caroline Tippmann ist neue Pfarrerin in Hardtberg

Hardtberg · Caroline Tippmann ist neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Hardtberg. Sie tritt die Nachfolge von Wolfgang Harnisch an, der in den Ruhestand geht.

 „Ich spüre, dass es eine große Sehnsucht nach Gott gibt“, sagt Pfarrerin Caroline Tippmann.

„Ich spüre, dass es eine große Sehnsucht nach Gott gibt“, sagt Pfarrerin Caroline Tippmann.

Foto: Benjamin Westhoff

Sie ist angekommen. Angekommen in ihrer neuen Heimat und angekommen in der Gemeinde. „Ja“, sagt Caroline Tippmann. „Hier fühle ich mich zu Hause.“ Seit 2009 arbeitet sie im Kirchenkreis Bonn, im September wird sie nun offiziell als neue Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Hardtberg eingeführt. Tippmann tritt damit die Nachfolge von Wolfgang Harnisch an, der in den Ruhestand geht.

„Ich spüre, dass es eine große Sehnsucht nach Gott gibt. Ich will die Gemeindemitglieder auf diesem Weg begleiten und bestärken“, beschreibt die Theologin ihren Anspruch. Gerade die Kinder und die Jugendlichen liegen ihr sehr am Herzen. „Sie sollen erleben, dass Kirche ihr Zuhause sein kann. Ein Zuhause, das sie trägt und wo sie Geborgenheit erfahren.“ Damit dies gelingt, seien allerdings auch die Älteren gefordert. „Sie sind die Säulen, die ihre Glaubenserfahrung an die Jungen weitergeben. Davon lebt Gemeinschaft“, so Tippmann.

Ihr Leben war schon immer geprägt vom gemeindlichen Leben. 1979 in Ilmenau in Thüringen geboren, erlebte die Tochter einer Pfarrerin in der ehemaligen DDR allerdings Ausgrenzung und Isolation. „Ich war in der Grundschule von einigen Angeboten ausgeschlossen. Aber diese Einschränkungen haben mich stärker gemacht“, sagt Tippmann. In ihrem Glauben fand sie Halt, Mut, Stärke und Sicherheit. „Ich habe damals in der Gemeinde Gemeinschaft erlebt. Wer sich in der ehemaligen DDR zu christlichen Werten bekannte, der hat das weniger aus einer Tradition heraus getan, sondern aus Überzeugung. Man hat sich ganz bewusst dafür entschieden und die Werte des Glaubens gelebt.“

Während ihrer Grundschulzeit fiel die DDR, und Caroline Tippmann konnte ihr Abitur machen. In Jena, Heidelberg und Montpellier studierte sie anschließend Theologie. Noch während sie an der Universität Heidelberg promovierte, zog sie 2007 zusammen mit ihrem Mann nach Bonn. Als Gastvikarin begann sie 2009 ihre berufliche Karriere bei der rheinischen Kirche. 2010 legte die junge Theologin eine Pause ein. „Ich habe drei Kinder in zwei Jahren bekommen. Deshalb habe ich eine dreijährige Auszeit genommen.“ Nach den Zwillingen 2010 brachte sie 2011 noch einen Sohn zur Welt. 2012 stieg sie wieder ein und legte 2015 das zweite theologische Examen ab.

Diese „Familien-Auszeit“ war auch für ihr berufliches Weiterkommen fruchtbar. „Als Mutter muss man strukturiert sein, zuverlässig, umsichtig und fokussiert. Diese Eigenschaften erleichtern mir jetzt die Arbeit“, sagt sie. Schließlich ist sie als Pfarrerin der Kirchengemeinde Hardtberg ganztags im Einsatz.

Job, Familie, drei kleine Kinder, wo bleibt da noch Zeit für Hobbys? „Doch, doch. Ich nehme mir die Zeit“, lacht die 39-Jährige. „Man trifft mich hin und wieder mit Laufschuhen oder Wanderstöcken an. Wann immer es möglich ist, gehe ich ins Freie. Radfahren, joggen, schwimmen. Ich liebe es, mich draußen zu bewegen.“ Und Caroline Tippmann singt leidenschaftlich gerne. „Man kann verschiedene Zugänge zum Glauben haben. Durch Gedanken, aber auch durch Musik“, ist sie überzeugt.

Für ihre Arbeit als neue Pfarrerin wünscht sie sich, in Kontakt zu den Menschen in ihrem Bezirk zu kommen. „Ich möchte, dass wir die Gemeinde aktiv gestalten und weiterentwickeln. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam nach vorne blicken. Zukunftsgewandt und vertrauensvoll. Denn das macht eine lebendige Gemeinde aus. Das Leben im Hier und Heute.“

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