Zu unattraktives Angebot Kritik an Spielplätzen in Hardtberg

Bonn · Obwohl der Stadtbezirk Hardtberg die größte Dichte an Spielflächen hat, regt sich Kritik an deren Qualität. Manches Gerät sei lieblos hingestellt. Mancher Platz wirke trostlos. Das fällt vor allem in Fußgängerzonen auf.

 Auf drei Federwippen und eine Holzeisenbahn ist dieser Spielplatz in der Rochusstraße beschränkt.

Auf drei Federwippen und eine Holzeisenbahn ist dieser Spielplatz in der Rochusstraße beschränkt.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Stadtbezirk hat zwar die höchste Dichte an Spielplätzen. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie Kinder tatsächlich zum Spielen einladen. Manches Gerät ist lieblos hingestellt. Mancher Platz wirkt trostlos. Das fällt vor allem in Fußgängerzonen auf.

CDU und Grüne greifen jetzt das Thema auf und stellen zur Sitzung der Bezirksvertretung einen Antrag zur Abstimmung. Die Verwaltung soll in den Fußgängerzonen Brüser Berg und Duisdorf das Aufstellen weiterer Spielgeräte prüfen und Vorschläge machen.

Das Angebot sei spärlich, für ältere Kinder unattraktiv und die Spielgeräte seien in die Jahre gekommen, bemängelt der CDU-Stadtverordnete Bert Moll. „Dieser Umstand wird jetzt, im Sommer, und nach den Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen immer offensichtlicher.“

Die Antragsteller machen den Vorschlag, auf der Borsigallee auf dem Brüser Berg weitere Spielgeräte gegenüber der Apotheke aufzubauen. Dort seien zwar große Steine zur Gestaltung des Areals platziert, an Kinder sei dabei offenbar nicht gedacht worden. Für die Erwachsenen gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten, die Kinder müssen sich mit zwei kleinen Federwippen am Brunnen begnügen. In der Rochusstraße und am Marktplatz in Duisdorf sei das Spielgeräteangebot kaum besser – drei kleine Federwippen und eine Holzeisenbahn, so die Kritik.

Um die Fußgängerzonen im Stadtbezirk Hardtberg familien- und kinderfreundlicher zu gestalten und damit auch die Attraktivität für alle zu erhalten, sollte das Spielangebot für Kinder deutlich verbessert und ausgebaut werden, fordert Moll. Dabei sei Kreativität auch für neue Formen von Spielgeräten und deren Anordnung im Raum gefragt. Die Verwaltung habe bei einem Ortstermin ihre Unterstützung zugesagt – „bislang allerdings ohne Ergebnis“. CDU und Grüne pochen darauf, dass die Verwaltung umgehend konkrete Vorschläge machen und zugleich den Zustand des gepolsterten Fallschutzes prüfen soll. Sie stellen klar, dass sie innovative Vorschläge erwarten. In anderen Ländern seien Spielplätze farbenfroher und abwechslungsreicher.

2015 hat die Stadt ein Spielflächenkonzept veröffentlicht. Danach soll die Bedarfsplanung ein kontinuierlicher Prozess sein, mit dem Ziel einer nachhaltigen Erhaltung und Verbesserung des Lebens- und Wohnumfeldes von jungen Menschen. Den Rahmen setzen allerdings Instandhaltung, Kontrolle und Wartung - also der Verwaltungsaufwand.

Für den Spielplatz an der Borsigallee hatte das Konzept „Handlungsbedarf“ festgestellt. Allerdings steht er in der Prioriätenliste weit hinten. Für die Duisdorfer Fußgängerzone indes kam die Untersuchung offenbar vor fünf Jahren zu dem Ergebnis, dass nichts weiter zu unternehmen sei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort