Forstreviere in Bonn Asphaltwege im Kottenforst werden ausgebessert

Bonn · Die Forstreviere Kottenforst und Buschhoven lassen einige Asphaltwege ausbessern, die in den letzten Jahren nach Waldarbeiten gelitten haben. Man will dem Erholungsverkehr etwas Gutes tun.

 Die Fräsmaschine markiert das Ende des Bereichs, auf den der Asphalt aufgetragen wird.

Die Fräsmaschine markiert das Ende des Bereichs, auf den der Asphalt aufgetragen wird.

Foto: Stefan Knopp

Was jetzt im Kottenforst gemacht wird, war längst überfällig: Im Oktober sind einige Wege zeitweise nicht benutzbar, weil sie ausgebessert werden. Und zwar nicht mit notdürftigem Fertigasphalt-Gemisch, wie es bisher gemacht wurde, sondern richtig. „Wir haben jetzt ein bisschen Geld übrig“, erklärt Förster Wolfgang Bongardt vom Forstrevier Kottenforst. Und das investiert man in den Zustand der asphaltierten Wege.

Die werden gerne von Radfahrern genutzt, und gerade für Menschen auf Rennrädern sind die Rüttelstrecken mit den vielen Schlaglöchern im Asphalt ein Ärgernis. „Der ADFC hat das schon angemahnt“, so der Förster. Gerade in den vergangenen Jahren habe der Zustand der Wege sehr gelitten, und zwar besonders durch die schweren Lkw, die die Borkenkäferkalamitäten, also die Schäden durch die Tiere, beseitigt haben.

Der Großteil des Fichtenbestandes auch im Kottenforst wurde nach zwei Dürrejahren von dem Schädling befallen und ist abgestorben. Die Bäume mussten gefällt und abtransportiert werden. Dabei setzten die Waldfahrzeuge dem Wegebelag zu, in den Rissen sammelte sich Wasser, dadurch platzten die Trassen auf.

Rund 100.000 Kubikmeter Holz wurde aus dem Wald gefahren, das entspricht etwa 3000 Lkw-Ladungen. Damit ist man jetzt durch, sagt Bongardt. Und das Holz ist verkauft. Ein Teil des Erlöses dürfen die Forstreviere Kottenforst und Buschhoven, deren Grenze die A565 bildet, für eigene Zwecke nutzen.

Im Revier Buschhoven wird so nun ein durchgehender Weg zwischen Röttgen und Heidgen erneuert, im Wald am Venusberghang sind es mehrere Teilabschnitte zwischen Jägerhäuschen und Annaberger Hof. Die beiden regionalen Firmen, die nach internationaler Ausschreibung den Zuschlag bekommen haben, fräsen die Wegränder gleichmäßig auf und tragen eine neue Deckschicht aus einer Bitumenemulsion auf.

Damit wurde im März bereits begonnen, aber dann begann die Naturschutzzeit: Krötenwanderungen, Brut- und Jungtierzeit. Ab Oktober darf wieder gearbeitet werden, und deshalb sind die beiden Firmen jetzt im Einsatz. Es sei eine größere Herausforderung als der übliche Straßenbau, sagt Wolfgang Horn von der Eurovia Teerbau GmbH, die am Fuß des Venusbergs im Einsatz ist. „Man kann in den Wald nicht mit schweren Lastwagen reinfahren.“ Deshalb sei der Parkplatz am Jägerhäuschen als Beschicker-Standort ausgewählt worden: Schwere Sattelschlepper liefern dort den Asphalt an, der auf kleinere Laster umgeladen wird. Dort können die großen Fahrzeuge gut wenden.

Das alles soll im Oktober erledigt sein, sagt Bongardt. Die Arbeitszeit ist vom Wetter abhängig: Bei Regen kann man nicht gut asphaltieren. Der Förster bittet um Verständnis und Rücksichtnahme. Die Strecken würden immer nur kurz gesperrt, und bald nach dem Auftragen könne der Asphalt auch wieder mit dem Fahrrad befahren werden. „Wir machen das, um dem Erholungsverkehr etwas Gutes zu tun“, so Bongardt. Wenn alles fertig ist, habe man 20 bis 25 Jahre lang Ruhe. Die Stellen, an denen gearbeitet wird, sind entsprechend ausgeschildert. Das Forstrevier hat auch Schilder samt Karte aufgestellt, auf denen die Maßnahmen erklärt werden.

Wer noch Fragen hat, kann sich an das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft wenden: ☎ 022 43/9 21 60, www.wald-und-holz.nrw.de.

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