Charmant, musikalisch, wehrhaft Das ist die Lengsdorfer Maikönigin Christina Schneider

Lengsdorf · Zum ersten Mal sitzt sie vor der Presse, soll sich im Heimatmuseum als künftige Maikönigin von Lengsdorf vorstellen. Nun denn: Christina Schneider, 18 Jahre alt, Deutsch und Erdkunde als Leistungskurse am Hardtberg-Gymnasium, momentan mitten in der Abi-Prüfungsphase.

 Musikalische Maikönigin: Christina Schneider spielt seit Jahren Klavier und ist damit auch öfters in Hardtberg aufgetreten.

Musikalische Maikönigin: Christina Schneider spielt seit Jahren Klavier und ist damit auch öfters in Hardtberg aufgetreten.

Foto: Stefan Knopp

. Seit neun Jahren spielt sie Klavier an der Musikschule in Duisdorf, seit zehn Jahren macht sie Wing Tsun – Moment, was? „Das ist eine chinesische Kampfkunst“, erklärt sie, nachdem sie die Schreibweise buchstabiert hat. Christina ist nicht zierlich, aber das sie jeden im Raum auf die Matte schicken kann, sieht man ihr doch nicht an. Bei einigen Pressevertretern gehen respektvoll die Augenbrauen hoch.

Sie trainiert die F-Jugend des Fußballvereins Endenich

Im Ort ist sie immer mal wieder präsent: Beim Karneval, bei Dorffesten, sie hilft bei der Sternsingeraktion mit und macht regelmäßig ehrenamtlichen Besuchsdienst im Endenicher Altenheim Ambiente. Weiterhin ist sie beim Fußballverein Bonn-Endenich aktiv, spielt in der Frauenmannschaft und trainiert sogar die F-Jugend. Und jetzt auch noch Maikönigin. Um das alles unter einen Hut zu bekommen, muss dieser ganz schön groß sein.

In Lengsdorf ist sie noch in keinem Verein. „Aber wenn die ihren Charme kennenlernen, werden sie sich um sie reißen“, scherzt der Vorsitzende des Ortsfestausschusses, Christoph Schada von Borzyskowski. Christina zog 2011 mit ihren Eltern von Endenich in den Nachbarort und wurde dort auch konfirmiert. Da passt es, dass sie am 30. April vom evangelischen Pfarrer Wolfgang Harnisch gekrönt wird, nicht wie sonst üblich von der Bezirksbürgermeisterin.

Karneval feiert sie gerne, sie mag auch die Musik, aber einem Karnevalsverein anschließen, etwa den Bonner Stadtsoldaten, denen ihr Vater angehört – Ehrengardist Schada murrt ein wenig, er müsse in der Session immer von seinem Fenster auf die Flagge des Konkurrenzvereins im Garten der Schneiders blicken, erzählt er – , dafür hat sie keine Zeit. Kein Wunder bei all den Hobbys.

Ihre Eltern, sagt Christina, unterstützen beide, dass sie Maikönigin wird. Für die Krönung hat sie sich schon ein schickes Kleid gekauft, überwiegend in Weiß, passend zur Maiglöckchen-Krone, mit ein bisschen Rosa. Wie steht sie zu der Lengsdorfer Tradition? „Ich finde es gut, dass das weitergeführt wird.“ Sie habe vorrangig repräsentative Funktion, so Schada, sie symbolisiere als Maikönigin den Frühling, auch die Frühlingsgefühle. Der OFA-Vorsitzende wundert sich, dass die eine Frage, die er als erstes erwartet hätte, so gar nicht kommt. Ob Christina will, dass in der Zeitung steht, sie sei Single? Damit hat sie kein Problem. Also: Sie ist Single!

Nach dem Abitur will sie erst mal Urlaub machen

Die nächsten Monate werden für sie noch mal stressig, sie will einen Einserschnitt im Abitur haben. Danach erst mal Urlaub machen, bevor sie mit einem Studium im Wirtschafts- oder Managementbereich in Remagen beginnt. Sie will aber pendeln, die gute Zugverbindung macht es möglich. So kann sie bis zum 30. April 2019 auch gut ihre repräsentativen Pflichten als Maikönigin wahrnehmen.

Etwa beim Weinfest, an dem auch die künftige Lengsdorfer Weinkönigin gekrönt wird. Und wer weiß, vielleicht sieht man Christina irgendwann auch mal mit dem großen Weinkelch in der Hand. „Im Amtsjahr einer Maikönigin kann man sich gut auf das Amt der Weinkönigin vorbereiten“, sagt er. Und was sagt Christina? „Das könnte ich mir auch vorstellen.“

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